Solingen Ostern ist das neue Kinderhospiz bereits ausgebucht

Solingen · In fünf Wochen werden die ersten Kinder mit ihren Familien in Burgholz aufgenommen. Einweihung ist am 21. März.

 Team des Kinderhospiz': Merle Fells (r.) leitet das neue Haus in Burgholz, Kerstin Wülfing die Stiftung.

Team des Kinderhospiz': Merle Fells (r.) leitet das neue Haus in Burgholz, Kerstin Wülfing die Stiftung.

Foto: Hospiz

Das Kinderhospiz Bergisch Land, das in einer beispiellosen Initiative ausschließlich aus Spenden finanziert und mit bis bislang 6,9 Millionen Euro beschenkt wurde, ist nahezu fertiggestellt. In fünf Wochen werden die ersten Kinder mit ihren Familien aufgenommen. "In den Osterferien ist das Haus voll", sagt Merle Fells. Die 32-Jährige leitet die Einrichtung. Ihr zur Seite steht Kerstin Wülfing. Die 37-Jährige ist Geschäftsführerin der eigens gegründeten Kinderhospiz-Stiftung. Beide sind Kinderkrankenschwestern und bringen zudem Erfahrung beziehungsweise zusätzliche Qualifikation für die besondere Aufgabe ein. So arbeitete Merle Fells zuvor bereits dreieinhalb Jahre im Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf.

Das neue Haus in Burgholz wird am Samstag, 21. März, eingeweiht: mit einem Tag der offenen Tür und einen Gottesdienst, gefeiert vom Kölner Erzbischof, Rainer Maria Kardinal Woelki, und dem Präses der Evangelischen Landeskirche, Manfred Rekowski.

Die Innenausstattung des neuen Hospizes in Burgholz ist komplett; derzeit laufen insbesondere abschließende Detailbauarbeiten. 30 Mitarbeiter umfasst das Team des Kinderhospizes. Anfang März nimmt es im Haus die Arbeit auf, um den Betrieb entsprechend vorzubereiten. Das Hospiz hat Platz für zehn schwerstkranke und sterbende Kinder und Jugendliche - sowie Gästezimmer für Eltern und Geschwisterkinder.

"Unser Haus soll für die betroffenen Familien ein zweites Zuhause werden", sagt Leiterin Merle Fells. "Wir wollen sie auf ihrem Weg begleiten, der zeitlich begrenzt ist." Das beginnt nach ihren Worten am Tag der Diagnose und geht über den Tod des Kindes hinaus.

Auch ehrenamtliche Arbeit wird in dem Kinderhospiz gebraucht. In zwei Wochen startet bei der Caritas in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk ein Kurs, um sich zum ehrenamtlichen Kinderhospizhelfer befähigen zu lassen. Dieser erste Lehrgang ist bereits ausgebucht. Das zeigt, wie groß auch hier die Unterstützung ist. Die Spendenbereitschaft, die den Hospizbau in Wuppertal-Cronenberg an der Stadtgrenze nach Solingen überhaupt erst ermöglicht hat, ist nach den Worten von Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg überwältigend. Die Solidarität der Menschen im Bergischen sei großartig. "Finanzkräftige Stiftungen haben sich ebenso engagiert wie kleine und große Unternehmen, Kirchengemeinden, Vereine, Schulen, Kindergärten und unzählige Einzelspender." Auch für den laufenden Betrieb ist das Kinderhospiz auf Spenden angewiesen.

(tws)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort