Solingen Pläne für Stadion-Abriss werden konkret

Solingen · Die Stadt geht weiter davon aus, dass der Abbruch des Union-Stadions im Frühjahr erfolgen kann. Doch auch wenn die Bagger später rollen, scheint der Fahrplan für die neue Siedlung nicht in Gefahr. In die Stadtkasse fließen 2,7 Millionen.

 Nachdem die wildwachsenden Bäume im Herbst ihr Laub verloren haben, ist die Tribüne wieder besser zu sehen. Der Anblick ist aber nicht von langer Dauer. Die Tage des Stadions sind gezählt.

Nachdem die wildwachsenden Bäume im Herbst ihr Laub verloren haben, ist die Tribüne wieder besser zu sehen. Der Anblick ist aber nicht von langer Dauer. Die Tage des Stadions sind gezählt.

Foto: mak

Noch steht es am Rand der Ohligser Heide. Und nachdem die wildwachsenden Bäume sowie Sträucher auf den Stehplatzstufen im Herbst ihre Blätter verloren haben, ist sogar die alte Tribüne dahinter wieder ein bisschen besser zu erkennen. Aber dies wird einzig und allein eine Momentaufnahme bleiben. Denn im Lauf dieses Jahres soll das Stadion am Hermann-Löns-Weg endgültig dem Erdboden gleichgemacht werden, damit an dem Ort, an dem Union Solingen früher einmal Zweitliga-Fußball bot, Platz für neue Häuser mit über 100 Wohnungen entsteht.

Dabei gehen die Verantwortlichen im Rathaus nach wie vor davon aus, dass der Abbruch der ehemaligen Sportanlage in Ohligs schon in Kürze möglich sein dürfte, wie Stadtdirektor Hartmut Hoferichter am Donnerstag auf Anfrage bestätigte. Gleichwohl gibt es auch einige Unsicherheiten, die am Ende die Abrissbirne ab- sowie den ursprünglichen Zeitplan ausbremsen könnten. So beginnt beispielsweise in weniger als zwei Wochen, am 1. März, die Brutzeit der Vögel, während der das Fällen von Bäumen untersagt ist - was wiederum dazu führen könnte, den Abriss hinauszuschieben.

Doch ob die Bagger nun im Frühjahr oder erst im Herbst rollen: Die Tage des Stadions sind in jedem Fall gezählt. Und auch der Gesamtfahrplan für die neue Siedlung ist nicht in Gefahr. So will der Investor, die Entwicklungsgesellschaft BPD Immobilienentwicklung, sein Solinger Neubauprojekt fortan auf der firmeneigenen Internetseite aufführen, so dass sich Interessenten in eine Liste eintragen können. "Und zudem werden wir mit dem Vorhaben weiter auf Messen präsent sein", kündigte der bei BPD zuständige Projektentwickler Joachim Siepmann im Gespräch mit unserer Redaktion an.

Indes bleiben bis zum endgültigen Beginn der Bauarbeiten auf dem alten Stadion-Areal nach wie vor einige Aufgaben zu erledigen. So stehen zum Beispiel zunächst ein weiteres Mal zusätzliche Bohrungen innerhalb des Geländes auf dem Plan der Verantwortlichen - wobei diese Arbeiten klären sollen, welche Erdbereiche "abgetragen und ausgewechselt werden müssen", wie Stadtkämmerer Ralf Weeke gestern betonte.

Was wiederum von entscheidender Bedeutung für die chronisch klamme Solinger Stadtkasse ist. Denn ein genaues "Bodenmanagement" ist eine Bedingung für einen rechtsgültigen, von den zuständigen politischen Gremien verabschiedeten Bebauungsplan. Und dieser stellt wiederum eine Grundvoraussetzung dafür dar, dass der Kaufpreis für das alte Stadiongelände am Ende auf dem städtischen Konto gutgeschrieben werden kann.

Zwar habe der Investor das Areal bereits vor einiger Zeit erworben, unterstrich Ralf Weeke am Donnerstag noch einmal in diesem Zusammenhang. Gleichwohl, so der Kämmerer, würden die vereinbarten 2,7 Millionen Euro aber erst zu dem Zeitpunkt fließen, zu dem mit dem Bau der neuen Häuser begonnen worden sei.

Im Rathaus rechnet man damit, dass die Kaufsumme für den Haushalt 2018 zu einer satten Zusatzeinnahme führen wird, während der Investor selbst vor dem Baustart noch andere Ausgaben zu stemmen hat. Beispielsweise sind allein für die anstehenden Abrissarbeiten rund 800.000 Euro einkalkuliert.

(or)
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