Solingen Politik will Theater um "Trampe" beenden

Solingen · Die Mehrheit der Ratsfraktionen sieht keine Notwendigkeit mehr für einen neuen Zugang zum Theater und Konzerthaus. Den Anfang machten Politiker aus der Bezirksvertretung (BV) Mitte.

In der vergangenen Woche hatten sowohl Bezirksbürgermeister Richard Schmidt (SPD), als auch Hansjörg Schweikert als BV-Sprecher der CDU gegenüber unserer Redaktion erklärt, auf eine neue Zuwegung zum Theater und Konzerthaus an der Konrad-Adenauer-Straße gut verzichten zu können. Wobei die beiden Mitglieder der Bezirksvertretung mit ihrer Meinung nicht alleine stehen. Denn nun schließen sich immer mehr Kräfte innerhalb der Solinger Politik dem Vorstoß an, den Bau einer Treppe beziehungsweise einer "Trampe" zu den Akten zu legen.

"Die jetzige Lösung kann so bleiben", sagte am Wochenende beispielsweise der Vorsitzende des Planungsausschusses, Bernd Krebs (CDU). So sei der Zustand, "wie er sich jetzt am Theater darstellt", eine durchaus sinnvolle Lösung, betonte der Christdemokrat, der das Thema darum bei der nächsten Zusammenkunft des Ausschusses im März noch einmal auf die Tagesordnung setzen will.

Eine vergleichbare Haltung vertritt Ernst Lauterjung (SPD). Zwar wies der Sozialdemokrat, der ebenfalls Mitglied des Planungsausschusses ist, darauf hin, dass die Angelegenheit erst noch im Rahmen der Fraktion besprochen werden müsse. Gleichwohl signalisierte Lauterjung, auch er könne mit dem jetzt erreichten Ist-Zustand leben. "Meine persönliche Position ist, dass wir keine Treppe oder Trampe benötigen", sagte der SPD-Mann, der - wie Christdemokrat Krebs - allerdings eine Einschränkung machte. So gelte es zu prüfen, ob bei einem Verzicht auf eine separate Zuwegung die Fördermittel erhalten blieben.

Eine ähnliche Frage will auch Ulrich G. Müller von der FDP zunächst beantwortet wissen. Es müsse rechtlich geklärt werden, wie es sich mit dem Architektenentwurf zur Verbesserung des Theaterumfeldes verhalte, sagte der Fraktionsvorsitzende der Solinger Liberalen. Ansonsten aber ist der Freidemokrat mit der augenblicklichen Lösung zufrieden. "Wir brauchen die Trampe nicht", betonte Ulrich G. Müller, der hinzufügte, auf den vorhandenen Wegen könne "man wunderbar hochgehen".

Tatsächlich ist es das Ziel der politischen Mehrheit, nach den sich über Jahre ziehenden Querelen um eine Treppe beziehungsweise eine "Trampe" zum Theater die Diskussionen zu beenden, ohne dabei einen behindertengerechten Zugang von der Konrad-Adenauer-Straße aus den Augen zu verlieren. "Es wäre schön und optimal, wenn wir dort noch einen solchen Zugang hinkriegen", sagte CDU-Mann Bernd Krebs mit Blick auf den geschwungenen Weg, der von der neuen Ampel zum Theatereingang führt.

Wobei dieser Weg nur zum Teil barrierefrei ist - was allerdings dadurch obsolet werden könnte, da bereits heute ein behindertengerechter Weg über die Burgstraße zum Theater vorhanden ist. Auch in diesem Zusammenhang hatte Stadtdirektor Hartmut Hoferichter in der zurückliegenden Woche gegenüber unserer Redaktion für das zweite Quartal 2017 einen neuen Lösungsvorschlag der Verwaltung angekündigt.

Diesen Vorschlag will Dietmar Gaida von den Grünen zunächst abwarten. "Wir werden sehen, wie dann eine Lösung aussehen kann", sagte Gaida, während sich Martin Bender von der Bürger Fraktion Solingen dafür aussprach, es bei dem inzwischen erreichten Weg zu belassen. So bleibe für eine Treppe oder "Trampe" angesichts des nur noch kleinen Hanges vor dem Theater und Konzerthaus ohnehin kaum Platz, gab Martin Bender zu bedenken.

Gleichzeitig hat der BFS-Mann einige offene Fragen an die Stadt. "Wenn sich herausstellen sollte, dass sich bei einem Verzicht auf eine separate Zuwegung an der Förderung nichts ändert, muss beantwortet werden, warum man diese Lösung nicht schon früher gefunden hat", forderte Bender.

(uwv/or)
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