Solingen Polizei testet 40 Schulterkameras im Streifendienst

Solingen · Polizisten im Streifendienst, die beispielsweise gerufen werden, wenn bei einer Party zu viel Alkohol im Spiel ist, werden demnächst mit kleinen Schulterkameras an ihren Uniformen ausgestattet, sogenannte Bodycams.

 Die Polizisten werden wahrscheinlich im herbst mit den Bodycams ausgestattet.

Die Polizisten werden wahrscheinlich im herbst mit den Bodycams ausgestattet.

Foto: end (Archiv)

"Wir sind als Kreispolizeibehörde Wuppertal bei dem Pilotversuch ausgewählt worden", sagte Polizeisprecherin Anja Meis am Freitag unserer Redaktion.

Bei dem Modellversuch des NRW-Ministeriums für Inneres und Kommunales wird der bergische Polizei-Präsidialbezirk mit 40 Bodycams ausgestattet. Die kleinen Geräte sollen brenzlige Situationen bei den Einsätzen aufzeichnen und zugleich Angriffe auf die Beamten durch ihre abschreckende Wirkung verhindern.

Welche Beamten der Streifenwagen-Besatzungen in Solingen, Wuppertal und Remscheid die Schulterkameras tragen werden, ist noch nicht entschieden. "Wir haben insgesamt in den drei Städten 340 Beamte auf den Funkwagen, die für den Pilotversuch in Frage kommen, davon 76 in Solingen", erklärte Meis. Im Herbst soll das Modellprojekt des Landes wahrscheinlich starten.

Wie NRW-Innenminister Jäger am Donnerstag bekanntgegeben hat, werden Streifenteams des Wach- und Wechseldienstes die Schulterkameras auch in Düsseldorf, Duisburg, Köln und im Kreis Siegen-Wittgenstein testen. "Wir wollen im Alltag herausfinden, ob Bodycams wirklich die Übergriffe auf Beamte reduzieren können. Dafür brauchen wir jetzt schnell eine entsprechende rechtliche Grundlage", hatte Jäger erklärt. Bislang fehlt im NRW-Polizeigesetz eine Regelung für diese Bild- und Tonaufzeichnungen.

Die Bodycams wurden in anderen Bundesländern bereits getestet, allerdings nicht im alltäglichen Einsatz. Aber gerade diese Einsätze wegen Ruhestörung oder häuslicher Gewalt eskalieren nach Jägers Worten immer öfter. "Die Gewaltbereitschaft unseren Beamten gegenüber nimmt immer mehr zu."

Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet. Damit soll die deeskalierende Wirkung der Schulterkameras untersucht werden.

(RP)
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