Matthias Nitsche "Projekte und Ideen gehen uns nie aus"

Solingen · Im Botanischen Garten laufen die Vorbereitungen auf die Gartensaison 2017 auf Hochtouren. Mit rund 100 Veranstaltungen ist der Terminkalender gefüllt wie nie. Auch die Sanierungen und Arbeiten, unter anderem am Tropenhaus, gehen weiter voran.

Die Garten-Saison 2017 steht vor der Tür. Sind dieses Jahr neue Veranstaltungen geplant ?

Nitsche Wir haben dieses Jahr rund 100 Veranstaltungen, die über das Jahr verteilt stattfinden. Das sind mehr als je zuvor. Neu planen wir mit dem Rassegeflügelzuchtverein Fauna Ohligs eine Ausstellung in den Gewächshäusern am 4. und 5. November. Flora und Fauna, das passt doch prima zusammen. Neben den großen Wochenendveranstaltungen haben wir auch unter der Woche interessante Angebote. Da wäre zum Beispiel unser Malkurs, der jeden Dienstag stattfindet. Im Frühjahr und Sommer liefern die vielen bunten Blumen tolle Motive. Einmal im Jahr stellen die Malkursteilnehmer ihre Bilder aus - dieses Jahr vom 22. bis 29. Oktober in den Schauhäusern.

 Die von Dr. Hartmut Richter (2. v.l.) geführte Winterexkursion durch die Schauhäuser eröffnete gestern das Veranstaltungsjahr im Botanischen Garten.

Die von Dr. Hartmut Richter (2. v.l.) geführte Winterexkursion durch die Schauhäuser eröffnete gestern das Veranstaltungsjahr im Botanischen Garten.

Foto: Köhlen Stephan

Auf welche Höhepunkte dürfen sich die Besucher freuen ?

Nitsche Den Auftakt macht natürlich unser Ostereier-Suchen als offizieller Saisonstart. Weiter geht es am 6. und 7. Mai mit unserer größten Veranstaltung, dem Botanischen Garten- und Blumentag. Darauf folgen schon unsere beliebten, im Wechsel stattfindenden Sommerkonzerte und Tanztees, die immer unter einem anderen Motto stehen. Zum Jahresabschluss gibt es wieder Kunst im Advent am 25. und 26. November.

Welche Vorbereitungen mussten in den vergangenen Wochen für die kommende Saisoneröffnung getroffen werden?

Nitsche Die Vorbereitungen für das Jahr 2017 haben schon im Juli 2016 mit der Planung der Konzerte begonnen. Die Vorbereitungen dauern aber noch bis in den März an - unter anderem mit dem Beantragen von Genehmigungen. Die Hauptarbeit liegt aber in den Wintermonaten, so wird uns nie langweilig.

Die Sanierung des Tropenhauses steht schon seit einiger Zeit ganz oben auf Ihrer Liste. Wie geht es damit voran ?

Nitsche Dank vieler Spender wollen wir in den nächsten Wochen damit beginnen, zwei verschiedene Probefenster einzusetzen. Diese sollen den Sommer über eingebaut bleiben, damit wir abschätzen können, welches Fester für die Pflanzen das Beste ist. Wenn wir dann alle Informationen haben und auch das nötige Geld, kann es von unserer Seite mit der Sanierung sofort losgehen.

Dann war der letzte Spendenaufruf mit Pate Florian Molzahn also erfolgreich ?

Nitsche Ja, wir haben uns über die hohe Anzahl an Unterstützern und vor allen an dem großen Interesse für das Tropenhaus sehr gefreut.

Letztes Jahr stand auch auf dem Plan, kostenloses W-LAN einzurichten. Ist das schon erfolgt ?

Nitsche Das haben wir weiter vor und, die Gesetzeslage verbessert sich auch weiter. Zur Zeit wird unser Bürobereich im Botanischen Garten von der Stadt saniert. Danach wollen wir auch dieses Projekt angehen.

Worin wurde darüber hinaus im vergangenen Jahr investiert ?

Nitsche Erstmal natürlich in Pflanzen. Aber wir haben auch das Aquarium saniert und die ersten neuen Beetinformationsschilder aufgestellt. Da sollen noch weitere folgen. Die Schilder verraten nicht nur Wissenswertes über die einzelnen Beete, wir sind auch mit der Zeit gegangen. Dank der QR-Codes auf den Schildern kann man sich jetzt zusätzliche Informationen auf sein Handy holen. Auch wurde die Sanierung des Irisgartens abgeschlossen, und die Markisen unter der Pergola haben jetzt einen Elektromotor. Natürlich musste auch das ein oder andere Gartengerät ersetzt werden. Wir sind aber auch in den Verband Botanischer Garten eingetreten, um uns besser zu vernetzen. Ebenfalls in diesem Jahr sind wir dem Verein "Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas" beigetreten. Hier wird für Gärten aus unserer Region auch überregional geworben. Der Müngstener Brückenpark gehört im Übrigen ebenfalls dazu.

Was steht auf dem Plan für dieses Jahr?

Nitsche Weiter das Tropenhaus, das freie W-LAN, die Beetinformationsschilder - und wir wollen ja zwei Gewächshäuser von der Stadt pachten. Daran muss auch viel getan werden. Ideen und Projekte gehen uns jedenfalls nie aus, es gibt immer etwas zu tun.

Gab es oder gibt es zuletzt Probleme mit Vandalismus?

Nitsche Momentan ist es zum Glück ruhig.

Wie viele Unterstützer hat die Stiftung derzeit? Der letzte Stand von März 2016 war 527 Mitglieder, davon 140 aktive.

Nitsche Das ist so in etwa gleichgeblieben. Wir haben einige neue Mitglieder dazubekommen. Leider sind auch einige verstorben.

Was wurde im letzten Jahr an ehrenamtlicher Mitarbeit geleistet. Und wie viel Geld konnte die Stadt Solingen dadurch einsparen?

Nitsche Ehrenamtlich wurde unheimlich viel geleistet. Eine gute Gelegenheit, im Namen des Stiftungsvorstandes aus ein großes Dankeschön an unsere vielen ehrenamtlichen Helfer auszusprechen: Ohne euch alle geht es nicht, vielen Dank. Die Einsparung in Zahlen zu fassen, ist nie so einfach. Ich schätze, mit den Investitionen, die wir durchführen und der Öffentlichkeitsarbeit, liegt sie bei rund 100.000 Euro.

Sowohl der Eintritt als auch der Besuch der Veranstaltungen ist kostenlos - wie hoch ist die Spendenbereitschaft der Besucher?

Nitsche Das soll auch so bleiben mit dem freien Eintritt. Dank des großen Zuspruchs und Spendenbereitschaft ist das auch weiter hin möglich.

DEBORAH HOHMANN FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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