Solingen Radweg bringt Städte näher zusammen

Solingen · Unterstützer des Vereins Neue Ufer Wuppertal haben mit der Beschilderung des neuen bergischen Wupperradwegs begonnen.

Während sich Andere am Samstagnachmittag schon für ihre Karnevalsfeier in Schale warfen, schwang sich ein Quartett um Dajana Meier, der ersten Vorsitzenden des Vereins Neue Ufer Wuppertal, unweit des Beyenburger Stausees aufs Fahrrad. Dabei ging es ihnen weniger darum, die Natur des Bergischen Landes zu erkunden, sondern vielmehr einen Meilenstein zu setzen für Radfreunde der Region: Denn der neue Wupperradweg, der auf Initiative des Vereins entsteht, reicht auf einer 28 Kilometer langen Strecke vom Schwelmer Stadtrand über Wuppertaler Gebiet bis zur Grenze zu Solingen. Um auf diese Wegebeziehung aufmerksam zu machen, ergänzten Meier und ihre Unterstützer am Samstag erste Straßenschilder um quadratische, 15 Zentimeter große Hinweisplaketten.

Das war jedoch nicht so einfach, wie es scheint: "Es gab die Auflage der Stadt, dass uns jemand mit einer speziellen Ausbildung zum Schilderanschrauben begleiten muss", erzählte Dajana Meier. Diesen Helfer fand sie schließlich in Ulrich Schmidt von den Wuppertaler Stadtwerken. Mit dem Transporter begleitete er die Radfahrer - und wagte sich gleich an der ersten Straßenkreuzung in luftige Höhen, um den alten Wegweiser für Radfahrer mit dem zusätzlichen Hinweis zu verknüpfen. Die übrigen Mitstreiter assistierten ihm am Fuße der Leiter. Die Gruppe arbeitete sich dabei flussabwärts in Richtung Heckinghausen vor.

Die Ergänzungsschilder tragen die Aufschrift "Wupperradweg" unter dem markanten, von Grafiker Stefan Wintgen gestalteten Logo des Vereins, der die Wupper stilisiert in bunten Farben zeigt. 47 Stück davon sollen den Radfahrern aus dem Bergischen Land in Zukunft den Weg bis zur Kohlfurther Brücke zeigen. Wann alle angebracht sein werden, ist aber noch unklar. Zumal die Beschilderung allein, für die Neue Ufer Wuppertal viele Spenden von Privatpersonen erhielt, nicht ausreichen wird. "In Teilen ist der Radweg zwar schon vorhanden, es gibt aber Lücken", erklärte etwa Vereinsmitglied Martin Schwefringhaus, der das Lastenfahrrad mit den Schildern von Station zu Station steuerte. Neben einer weiteren separaten Beschilderung an einigen Stellen des Weges an der Wupper entlang werden mancherorts auch bauliche Veränderungen wie Querungshilfen und abgesenkte Bordsteine folgen müssen. "Dafür sind wir auf das städtische Ressort Straßen und Verkehr angewiesen", sagte Dajana Meier. Der Themenradweg, für den sie sich inzwischen seit Jahren einsetzt, greift das Kernziel des Vereins Neue Ufer Wuppertal auf: "Wir wollen die Wupper als Visitenkarte der Stadt wieder nach vorn holen", bekräftigte Schwefringhaus. Die Aufenthaltsqualität am Fluss soll sich durch eine ganze Reihe von Maßnahmen entscheidend verbessern. Und dass davon nicht nur die Einwohner Wuppertals selbst profitieren können, bewies am Samstag auch der Besuch des Schwelmers Edgar Hahn, der sich nach dem Aufruf im Internet an der Arbeit zur Beschilderung beteiligte: "Ich kämpfe in Schwelm seit Jahren für eine bessere Vernetzung der Radwege zur Nordbahntrasse", verriet der passionierte Radfahrer, der einst bereits die USA auf dem Drahtesel durchquert hatte.

(ied)
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