Solingen Ranking: Hofgarten auf hinterem Platz

Solingen · Bei einer Umfrage unter Mietern schnitt das Einkaufszentrum in der City nur mittelmäßig ab. Die Verantwortlichen verweisen hingegen auf weiterhin gute Kundenzahlen.

Rang 214 von insgesamt 248 bewerteten Shoppingmalls in ganz Deutschland - das noch relativ neue Einkaufszentrum Hofgarten in der Solinger Innenstadt hat jetzt bei einer Befragung im Auftrag der Fachzeitschrift "Immobilien Zeitung" einen eher enttäuschenden Platz im unteren Bereich der Tabelle belegt. Beim sogenannten Shopping-Center Performance Report, der seit dem Jahr 2011 regelmäßig durchgeführt wird, hatten gewerbliche Mieter zuvor drei Monate lang die Gelegenheit gehabt, ihr eigenes Center mit Schulnoten zwischen 1 und 5 zu bewerten.

Am Ende sprang für den im Oktober 2013 eröffneten Hofgarten die Durchschnittsnote 3,4 heraus, wodurch die Solinger Mall im Gesamtranking deutlich hinter anderen Centern in ähnlichen Citylagen, etwa in Remscheid, Wuppertal und Leverkusen, landete. Zum Vergleich: Das Allee-Center Remscheid belegte Rang 154 (Durchschnittsbewertung 2,9), die Wuppertaler City-Arkaden kamen auf Platz 162 (Note 3,0) - und die Leverkusener Rathaus Galerie rangierte nach Abschluss des Mietervotums auf Rang 183 (Note 3,04).

Im Hofgarten selbst nahmen die Verantwortlichen das Resultat des Rankings indes gelassen auf. "Der Hofgarten Solingen ist sehr erfolgreich, was den Umsatz angeht und was die Zahl der Kunden betrifft", hieß es gestern aus dem Einkaufszentrum am Graf-Wilhelm-Platz. So gelte weiter, was bereits anlässlich der Jahresbilanz 2014 verkündet worden sei. Der Hofgarten habe sich nach seiner Eröffnung vor inzwischen knapp zwei Jahren innerhalb kurzer Zeit "als beliebte Einkaufsadresse für Solingen und die Region etabliert".

Tatsächlich zählte das Center in der Innenstadt allein im vergangenen Jahr über fünf Millionen Besucher. Und im Zeitraum zwischen dem ersten Verkaufstag am 24. Oktober 2013 sowie Ende 2014 strömten sogar mehr als 6,5 Millionen Kunden in den Hofgarten.

Gleichwohl gibt es auch Kritik. Vor allem Einzelhändler aus anderen Teilen der Solinger Innenstadt bemängeln bisweilen, dass die Center-Verantwortlichen zu wenig Rücksprachen mit ihnen treffen, wenn es darum geht, ein gemeinsames Erscheinungsbild herzustellen. So stieß beispielsweise die lange Öffnungszeit im Einkaufszentrum bis 22 Uhr während der zurückliegenden Lichternacht auf vereinzeltes Unverständnis. Zumal die Mieten im Hofgarten manchen ortsansässigen Händlern nach wie vor zu hoch erscheinen.

Bei dem Ranking im Auftrag der "Immobilien Zeitung" hatte unter anderem die Zufriedenheit der gewerblichen Mieter mit dem Erfolg ihrer Läden eine Rolle gespielt. Darüber hinaus waren die Händler aber auch zu der allgemeinen Einschätzung des örtlichen Marktes, etwa bezogen auf Expansionsziele, befragt worden.

Wobei die Befragungssystematik des "Shoppingcenter Performance Report" selbst Kritik auf sich zieht. So wird beispielsweise bemängelt, dass die Zahl der teilnehmenden Händler zu gering ist, um belastbare Aussagen zur tatsächlichen Situation in den einzelnen Einkaufszentren tätigen zu können.

Ein Kritikpunkt, der in Bezug auf den Solinger Hofgarten nicht von der Hand zu weisen ist. So flossen bei der Untersuchung die Stellungnahmen von lediglich zehn Händlern des Shopping-Centers in das Ergebnis mit ein. Im Hofgarten gibt es jedoch rund 70 Ladenlokale sowie darüber hinaus Einheiten für 16 gastronomische Betreibe.

(or)
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