Solingen Rats-TV geht zum vermutlich letzten Mal auf Sendung

Solingen · Die Testphase der Übertragung der Ratssitzungen im Internet endet am 11. Dezember - in erster Linie aus Kostengründen.

Vor einem Jahr war die Stadt Solingen den Vorbildern aus Wuppertal und Bottrop gefolgt und brachte per Beschluss das Rats-TV auf den Weg. Testweise wurden ab dem 13. Februar 2014 die Sitzungen live im Internet übertragen. Am kommenden Donnerstag, 4. Dezember, im Hauptausschuss sowie eine Woche später am 11. Dezember im Rat wird nun darüber entschieden, ob die freiwillige Serviceleistung für die Solinger Bürger wieder eingestellt wird.

Begründet wird das zum einen mit der dramatischen Verschlechterung der Haushaltslage, die es der Verwaltung nicht möglich macht, einen Finanzierungsvorschlag zu machen. Bis zur Verabschiedung des Etats 2015 dürfen nur Projekte umgesetzt werden, zu denen die Stadt auch rechtlich verpflichtet ist.

Zum anderen zeigt die Statistik der Zugriffe auf, dass das Interesse an einer Übertragung der Ratssitzungen kontinuierlich abgenommen hat. Bei der Premiere waren 548 Aufrufe verzeichnet worden, Ende April bei der Sondersitzung zum Bürgerbegehren Theatertreppe wurde der Spitzenwert von 760 Zugriffen erreicht. Lediglich knapp 17 Prozent verfolgten die Beratungen länger als eine halbe Stunde, die Mehrheit der Nutzer war nach weniger als 30 Minuten schon wieder ausgestiegen. Zuletzt am 13. November wurden nur noch 139 Aufrufe gezählt. "Während die Zugriffszahlen am 13. Februar wohl der Neugier auf die erste Übertragung geschuldet sind, lässt die Quote bei der Sondersitzung den Schluss zu, dass das Interesse themenabhängig ist", lautet das Fazit der Verwaltung.

Abwechslungsreiche Bilder aus dem Konzertsaal hat das Rats-TV ohnehin nicht geliefert. Die einzige installierte Kamera war ausschließlich starr auf das Rednerpult gerichtet, so dass die Übertragung oft in langen Phasen nur ein Hörspiel blieb. Auf eine zweite bewegliche Kamera ist verzichtet worden, um in der Testphase den kostenträchtigen Einsatz von Kameraleuten zu vermeiden.

(RP)
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