Solingen Regenmassen überfluten Supermarkt

Solingen · Zum dritten Mal diese Woche hat am Donnerstag ein Unwetter Feuerwehr und Polizei in Atem gehalten. Den heftigsten Einsatz gab es in Wald. Dort standen große Teile des Kaufland-Markts unter Wasser. Kunden mussten den Laden verlassen.

 Mit Pumpen legten die Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr den Keller des Kaufland-Marktes trocken. Erschwert wurde die Arbeit durch aufgeweichte Kartons, die die Pumpen immer wieder verstopften.

Mit Pumpen legten die Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr den Keller des Kaufland-Marktes trocken. Erschwert wurde die Arbeit durch aufgeweichte Kartons, die die Pumpen immer wieder verstopften.

Foto: Martin Oberpriller

Heftige Sommerunwetter haben am Donnerstag bereits am dritten Tag in Folge in Solingen für teilweise erhebliche Schäden gesorgt. Nachdem am Nachmittag erneut schwere Gewitter einsetzten, mussten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei — wie schon am Dienstag und am Mittwoch — wieder zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Bis zum frühen Abend gingen in den Leitstellen 44 Notrufe ein. Vor allem in Ohligs und in Wald liefen etliche Keller voll.

 Der Einsatz an der Friedrich-Ebert-Straße dauerte rund zwei Stunden. Die Feuerwehr war mit mehreren großen Fahrzeugen vor Ort.

Der Einsatz an der Friedrich-Ebert-Straße dauerte rund zwei Stunden. Die Feuerwehr war mit mehreren großen Fahrzeugen vor Ort.

Foto: Martin Oberpriller

Der folgenschwerste Alarm ging bei der Feuerwehr um genau 16.46 Uhr ein. In der Kaufland-Filiale in Wald hatte die Kanalisation den Regenmassen nicht mehr Stand gehalten. Binnen weniger Minuten bahnten sich die schmutzigen Fluten ihren Weg in den Keller des Gebäudes, wo der gesamte Bereich der Warenannahme bereits nach kurzer Zeit unter Wasser stand. Und auch der Verkaufsraum des großen Supermarkts lief voll, so dass die Kunden das Geschäft umgehend räumen mussten.

"Das Wasser stand in der Warenannahme ungefähr einen halben Meter hoch, als wir eintrafen", sagte später einer der beteiligten Feuerwehrleute. Da zeitgleich viele andere Einsätze liefen und in der Leitstelle die Notrufe praktisch minütlich eingingen, rückten neben Beamten der Berufsfeuerwehr ebenfalls Freiwillige der Löscheinheiten 3 und 4 aus Mangenberg und Merscheid zur Unglücksstelle aus.

Dort waren die Kräfte dann mehrere Stunden damit beschäftigt, die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen. Mit Pumpen versuchten sie, das Wasser abzusaugen. Erschwert wurde der Einsatz dadurch, dass Dreck und aufgeweichte Kartons, die in der braunen Brühe schwammen, immer wieder die Pumpen verstopften. Erst gegen kurz vor 19 Uhr hatte sich die Situation wieder entspannt, so dass der Verkauf im Supermarkt weitergehen konnte. Zur Schadenshöhe machte Kaufland gestern keine Angaben.

Auch das Ausmaß der Schäden, die insgesamt in Solingen entstanden, ist noch nicht abzusehen. So wurden Feuerwehr und Polizei nicht nur zu Einsätzen in Wald und Ohligs gerufen. In Gräfrath spülten die Regenmassen beispielsweise einige Gullydeckel hoch. Darüber hinaus wurde an der Höhscheider Straße/Ecke Mühlenstraße eine Unterführung geflutet. Und auf der Focher Straße/Ecke Holbeinstraße blieb ein Auto unter der alten Trassenbrücke in einem Regenwasser-See stecken.

Verletzt wurde bei dem Unwetter von gestern glücklicherweise niemand, hieß es am Abend bei der Feuerwehr. Dafür haben die Gewitter der zurückliegenden Tage erste Folgen für die städtische Infrastruktur und die Autofahrer. Am heutigen Freitag wird die Lacher Straße von 15 bis 18 Uhr im Bereich der Hofschaft Wippe gesperrt. Der Grund: Die Regenmassen haben die dortige Fußgängerbrücke über den Weinsberger Bach aus der Verankerung gerissen. Die Brücke muss nun per Kran angehoben und aus dem Bach gezogen werden, teilte die Stadt gestern mit.

(RP)
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