Solingen Rettungsdienst: Stadt weist Vorwürfe zurück

Solingen · Rathaus verteidigt Einzug des ASB in Feuerwache. Bis Februar muss der Dienst eigene Räume beziehen.

Die Stadt Solingen ist gestern Anschuldigungen entgegengetreten, den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) als neuen Anbieter von Teilen des Rettungsdienstes zu bevorzugen. Nachdem bekannt geworden war, dass der ASB, der am 1. August seine Arbeit in der Klingenstadt aufnimmt, zunächst für sechs Monate in der Feuerwache I an der Katternberger Straße unterkommt, verteidigte das Rathaus das "Asyl" für die Organisation. In der Ausschreibung des Rettungsdienstes sei klar geregelt gewesen, dass der neue Anbieter erst zum 1. Februar 2017 einen eigenen Standort in Solingen nachweisen müsse, sagte ein Stadtsprecher am Freitag.

Zuvor waren Mutmaßungen laut geworden, die Stadt habe so dem ASB geholfen und andere Bewerber wie etwa die Malteser benachteiligt. Diese hatten Teile des Solinger Rettungsdienstes, für den sie über 20 Jahre verantwortlich waren, im Frühsommer nach einem Beschluss des Rates an den ASB verloren.

Die Malteser klagen nun vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf gegen diese Entscheidung, stellten aber noch einmal klar, dass sie bis auf Weiteres die ihnen übertragenen Bereiche des Katastrophenschutzes wahrnehmen werden. So fällt den Maltesern beispielsweise die Aufgabe zu, bei Echt.Scharf.Solingen im August vor Ort zu sein. Und dieser Verpflichtung werde die Organisation auch nachkommen - allein schon, weil man sich gegenüber der Bevölkerung der Klingenstadt verantwortlich fühle, hieß es in dieser Woche vonseiten der Solinger Malteser.

Grundsätzlich ist die Mitwirkung ehrenamtlicher Mitarbeiter im Katastrophenschutz unabhängig von der Einbindung einer Hilfsorganisation in den städtischen Rettungsdienst. Das Land NRW zahlt für den Katastrophenschutz und verpflichtet dementsprechend auch die Hilfsorganisationen. Der Arbeiter-Samariter-Bund wird - trotz des Zuschlags beim Rettungsdienst - in Solingen in diesem Bereich nicht tätig werden.

(or)
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