Solingen Rettungshunde zeigen ihr Können im Tierheim

Solingen · Was beim Zündeln passieren kann und wie die Rettungshunde nach Verletzten suchen, demonstrierte das Technische Hilfswerk beim Sommerfest des Tierheims Glüder.

Es war eine Übung: Eigentlich wollten die Jugendlichen nur ein bisschen Spaß haben. In einer Halle verstecken sie sich und spielen mit dem Feuer. Doch dann gerät alles außer Kontrolle. Bei einer Verpuffungsexplosion werden Jugendliche zum Teil schwerst verletzt. Die Halle fängt Feuer. Diese Situation stellten die Rettungshunde-Staffel des Technischen Hilfswerkes, die Freiwillige Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und die Malteser auf dem Hundeplatz des Tierheims Glüder eindrucksvoll nach.

Rauch steigt auf - in diesem Fall ungefährlicher Disconebel - und die Verletzungen der Jugendlichen sehen erschreckend realistisch aus. Zuerst rückt die Feuerwehr an, um zu löschen und die Erstversorgung zu übernehmen. Die Verletzten werden dann an die Rettungskräfte von Rotem Kreuz und Malteser Hilfswerk weitergegeben. Doch dann stellt sich heraus - es fehlen Jugendliche. Im ersten Schock sind sie weggelaufen. Ein Verletzter wurde gar in einen Baum geschleudert.

Nun müssen die Rettungshunde ran. Drei Teams gehen auf die Suche. Insgesamt zehn Rettungshundeteams hat das Technische Hilfswerk Wuppertal. Eine umfangreiche Ausbildung von Hund und Hundeführer gehört dazu. Annika Bodenstein ist eine vor ihnen - mit ihrem Australian Shepheard. Über Empfehlungen kam sie zum THW. Bodenstein und ihr Hund bestanden den Eignungstest. Dann begann die umfängliche Ausbildung. "Nach zweieinhalb Jahren waren wir komplett fertig."

Damit die Rettungshunde-Teams immer einsatzbereit sind, müssen sie einmal im Jahr einen Einsatztest ablegen und alle drei Jahre die Hauptprüfung wiederholen. Auf einen besonderen Erfolg kann die Staffel des THW Wuppertal in diesem Jahr blicken. Beim viertägigen Rescue-Camp bei Bremen, an dem 15 Rettungshunde-Staffeln aus ganz Deutschland teilnahmen, belegten die Wuppertaler den ersten Platz. "Es war sehr anstrengend, aber wir haben unglaublich viele Erfahrungen mitgenommen", betont Annika Bodenstein.

Wer einen aktiven Hund hat, kann aber auch Agility mit ihm machen. Beim Sommerfest in Glüder bot die Hundeschule Denig die Möglichkeit, diese Sportart einmal auszuprobieren. Wer lieber mit seinem Hund tanzt, konnte sich bei den "Dancing Dog Sisters" neue Anregungen holen.

Bei strahlendem Sonnenschein konnten sich ebenso die Tierheim-Hunde wieder von ihrer besten Seite präsentieren. Der Erlös des Sommerfestes kommt dem Tierheim zugute. Das will nun sparen, denn eine Quarantänestation wird gebraucht. Die soll möglichst rasch errichtet werden. "Ich habe jetzt die Bauvoranfrage gestellt", sagt Andrea Kleimt, Vorsitzende des Tierschutzvereins Bergisches Land.

Der Architekt habe bereits geplant. Doch es wird wohl noch eine gewisse Zeit dauern, bis der Antrag durch alle Instanzen ist und schließlich mit dem Bau begonnen werden kann.

(sue)
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