Was Nebenan Passiert Aus Dem Bezirk Wald Rosenkamp: Ausbau verzögert sich

Solingen · In einem Sachstandsbericht teilte die Verwaltung den Bezirksvertretern mit, dass die Planungen voraussichtlich erst nach den Sommerferien fortgesetzt würden. Ortspolitiker sind "entsetzt" über das Vorgehen der Verwaltung.

Der nüchterne Bericht, zwölfeinhalb eng gedruckte, von der Schulverwaltung verfasste Zeilen, mit denen sich die Walder Bezirksvertreter in ihrer jüngsten Sitzung zu beschäftigen hatten, birgt allerhand Zündstoff. Die den Bezirksvertretern Ende März 2014 vorgestellten Planungen für eine mögliche Erweiterung der Grundschule Am Rosenkamp, heißt es darin, hätten an die weiter zu entwickelnde pädagogische Konzeption der Grundschule angepasst werden sollen. "Durch die Erkrankung der seinerzeitigen Schulleitung mit der daraus resultierenden Vakanz konnte dieses Vorhaben so nicht umgesetzt werden; eine Fortsetzung der konzeptionellen Arbeit ist erst nach der anstehenden Wiederbesetzung aller Stellen in der Schulleitung möglich", heißt es weiter, voraussichtlich zum Schuljahresbeginn nach den Sommerferien.

Es ist ein herber Rückschlag in den intensiven Bemühungen der Bezirksvertreter um eine Erweiterung der Grundschule, in der seit Jahren Platznot herrscht: "Wir waren in dem Glauben, dass wir dieses Vorhaben weit auf den Weg gebracht haben, sind davon ausgegangen, dass das Procedere läuft", sagt Bezirksbürgermeisterin Birgit Zeier (SPD). Bereits im April 2013 hatte das Stadtteilparlament die Verwaltung aufgefordert, entsprechende Konzepte vorzulegen.

"Die Pläne wurden uns von der Stadt dann auch schon mal vorgestellt, in zwei Runden Tischen wurde das weitere Vorgehen besprochen. Natürlich ist eine solche Maßnahme in Anbetracht der Haushaltssituation nicht einfach umzusetzen, doch man argumentiert hier in einer Weise, die nicht in Ordnung ist", ärgert sich Zeier.

Der Tod von Schulleiterin Ilona Becker, die sich stark für den Anbau eingesetzt hatte, sei ein tragischer Verlust gewesen, mit dem man diese Verzögerung nun aber nicht begründen könne.

"Wir sind erst durch diese Vorlage darüber informiert worden, niemand hat das Gespräch gesucht, und es ist auch niemand bei unserer Sitzung erschienen, um dieses Thema mit uns zu besprechen", so Zeier weiter. "Wir fühlen uns nicht richtig informiert, das ist keine Art und Weise." Eine Einschätzung, mit der Birgit Zeier nicht alleine ist: Über die Parteigrenzen hinweg zeigen sich bei der Sitzung Wut und Entsetzen über das Vorgehen.

Hinzu kommt, dass die Zeit drängt: Weil die Etat-Einbringung ansteht, hat die Bezirksvertretung ihre Beschlüsse zur baulichen Erweiterung und Etatisierung in der jüngsten Sitzung deshalb noch einmal bekräftigt. Die Zeit drängt auch an anderer Stelle: 2017 sollte nach Wunsch der Bezirksvertreter Baubeginn an der Grundschule sein.

Die Bezirksvertretung wird sich weiter mit dem Thema beschäftigen: Bei ihrer nächsten Sitzung am 24. August soll es wieder auf der Tagesordnung stehen.

(RP)
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