Solingen Saft von glücklichen Äpfeln produziert

Solingen · Die Mobile Mosterei der Familie Rapp machte auf dem Peter-Höfer-Platz Station - der Service wurde rege genutzt.

Auf dem Peter-Höfer-Platz herrscht ein stetes Kommen und Gehen. Die Leute kommen mit Kisten und Schütten voller Äpfel und gehen mit gefüllten Saftboxen nach Hause. Hier hat die Mettmanner Mobile Mosterei ihre große Saftpresse aufgebaut. "Wir wurden vor drei Jahren zum ersten Mal von der Biologischen Station Mittlere Wupper angefordert", erzählt Maritha Rapp. Seitdem kommen sie jeden Herbst einmal nach Solingen.

Wer seine Äpfel zu Saft machen lassen möchte, muss sich dafür zuerst bei der Biologischen Station anmelden. "Das geht nur mit Anmeldung", sagt Maritha Rapp. "Ansonsten haben wir hier viel zu viele Leute und viel zu viele Äpfel." Besonders in einem Jahr wie diesem, wo die Apfelbäume wieder sehr voll hängen.

Ruckzuck geht es mit der Verarbeitung. Zunächst werden die Äpfel eingefüllt, dann geduscht, gegen die Reibe geworfen und gepresst. Der Trester wird dann über ein Band ausgeworfen. Der Saft wird auf 80 Grad erhitzt, um Keime abzutöten. So ist er lange haltbar - sogar, wenn er angebrochen ist. "Sechs bis acht Wochen", bestätigt Maritha Rapp. Abgefüllt wird er in Behälter zu drei, fünf oder zehn Liter - je nach Wunsch. Und jeder Kunde bekommt tatsächlich den Saft seiner eigenen Äpfel - eben "Saft von glücklichen Äpfeln". Ganz so, wie es auf dem Lastwagen steht. Oder auch von Quitten. "Die verarbeiten wir erst am Abend", verrät Maritha Rapp. Doch auch mit dem ausgesprochen harten Obst wird die mobile Mosterei fertig. "Wir gewinnen aus den Quitten fast genauso viel Saft wie aus Äpfeln."

Es war im Jahr 2012, als die Familie Rapp sich die mobile Mosterei zulegte. "Eigentlich haben wir die für unseren Sohn angeschafft", erzählt Maritha Rapp. Der besitzt einen Biohof und braucht für die Äpfel seiner Plantage eine Extrapressung. "Wir wollten eigentlich nur etwas mit unserem Sohn zusammen machen und wussten damals noch nicht, dass die Sache gerade so im Kommen ist." Bereits im zweiten Jahr waren die Rapps mit ihrer Maschine gut ausgebucht. Die Nachfrage ist groß. "Wir haben im Herbst eine Sechs-Tage-Woche", sagt Maritha Rapp. Unterwegs sind sie im Umkreis von 50 Kilometern und produzieren jede Menge Apfelmost.

Eingehende Informationen über Obst beantworten Hannah Lütjens und Paul Schubert derweil am Stand der Biologischen Station. "Wir machen Werbung für das Obstwiesenfest und informieren, wo man derzeit Streuobst kaufen kann", sagt Lütjens und Schubert ergänzt: "Oder auch, wie man Obstbäume beschneidet." Eben alles, was Besitzer und Freunde von ungespritztem Obst so wissen müssen.

Obstwiesenfest: Sonntag, 25. Oktober, von 11 bis 17 Uhr am Waldpädagogischen Zentrum Burgholz in Wuppertal-Cronenberg.

(RP)
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