Solingen Scharniere für Türen der Königspaläste

Solingen · Das Walder Unternehmen Breuer & Schmitz fertigt Beschläge für die Höfe im Oman, Katar oder Bahrain. Jetzt war eine Delegation vom Kronprinzen von Abu Dhabi zu Gast.

 120 000 Edelstahl-Scharniere liefert "Breuer & Schmitz" für eine Wohnanlage des Kronprinzen von Abu Dhabi. Eine Delegation kam deshalb nach Solingen, um sich von den Geschäftsführern Patrick und Markus Müller (v.l.) die Produktion zeigen zu lassen.

120 000 Edelstahl-Scharniere liefert "Breuer & Schmitz" für eine Wohnanlage des Kronprinzen von Abu Dhabi. Eine Delegation kam deshalb nach Solingen, um sich von den Geschäftsführern Patrick und Markus Müller (v.l.) die Produktion zeigen zu lassen.

Foto: Breuer & Schmitz

Es sind keine alltäglichen Aufträge, die das Unternehmen Breuer & Schmitz seit rund einem halben Jahr verstärkt fertigt: Vergoldete Tür-Scharniere mit Zierknöpfen gehören genauso dazu, wie kundenspezifische Sonderlösungen für Türen mit einem Gewicht von 800 Kilogramm. Und es sind keine alltäglichen Auftraggeber, die dahinter stehen: Palasttüren im Oman, in Katar und Bahrain öffnen sich mittlerweile an Scharnieren des Walder Unternehmens.

Jetzt hat das Familienunternehmen einen neuen herrschaftlichen Kunden aus dem Mittleren Osten gewinnen können: Eine Delegation vom Hof des Kronprinzen von Abu Dhabi war zu Besuch im Betrieb an der Locher Straße, um sich die Produktion vor Ort anzusehen und die Fertigstellung des ersten Großauftrags zu überprüfen. 120 000 rostfreie Edelstahl-Scharniere für eine Wohnanlage des Hofs wird Breuer & Schmitz liefern. Zur Delegation gehörten die Verantwortlichen des zuständigen Baubüros.

"Es ist natürlich nicht die Regel, dass ein solcher Großkunde zu Besuch kommt und erst recht nicht, dass er aus dem Mittleren Osten anreist", sagt Patrick Müller, der das Unternehmen gemeinsam mit Bruder Markus führt. Zwei Tage seien die Gäste in Deutschland gewesen und hätten unter anderem noch Lieferanten für andere Produkte im Velberter Raum besucht.

Bereits seit rund 30 Jahren beliefert Breuer & Schmitz Händler im Mittleren Osten, im vergangenen halben Jahr hat sich diese Tätigkeit noch einmal intensiviert. "Dies ist zum einen auf die Entwicklung des Euro-Wechselkurses zurückzuführen, aber auch auf schlechte Erfahrungen der Kunden in den Golfstaaten mit fernöstlicher Billigproduktion", sagt Patrick Müller. Die Kunden wollten zurück zur Qualität. ",Made in Germany' ist dort ein Gütesiegel", so Müller.

Als kleiner Mittelständler mit 60 Mitarbeitern hat Breuer & Schmitz zudem den Vorteil, auf besondere Anfragen flexibel reagieren zu können. "Ein Mitglied der Delegation hat beispielsweise nach außergewöhnlichen Verzierungen gefragt. Da sind wir beweglich genug, uns schnell Gedanken machen und diese umsetzen zu können, auch in kleinen Stückzahlen", sagt Patrick Müller. An den Höfen, weiß er zu berichten, habe man beispielsweise gerne größere Türen mit Maßen von fünf Metern Höhe, zwei Metern Breite und 800 Kilo Gewicht. "Da braucht man für zwei Türen 20 Scharniere, die wir gefertigt haben."

Bisher, so der Geschäftsführer weiter, ließen sich die Aufträge aus dem Mittleren Osten mit den vorhandenen Mitarbeitern stemmen. "Doch es stehen Geschäfte im Raum, bei denen es um eine sechsstellige Stückzahl geht, die uns dazu bringen werden, mehr Personal einzustellen."

Rund 75 Prozent der Produktion von Breuer & Schmitz ist für den Export bestimmt und geht vor allem in die Niederlande, aber auch in die anderen europäischen Nachbarländer und den Fernen Osten. "Dabei handelt es sich vor allem um Produktionen für Hotels, Krankenhäuser oder große Bürogebäude, in denen die Anforderungen an die Scharniere etwas größer sind."

(mxh)
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