Solingen Schneidwarenbranche deutlich im Aufwind

Solingen · Die Schneidwaren- und Besteckbranche hat im vergangenen Jahr ihren Umsatz um satte 8,5 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro steigern können. "Das Wachstum wurde durch die sehr gute Inlandskonjunktur getragen", erklärte der Vorsitzende des Industrieverbandes Schneid- und Haushaltswaren (IVSH), Oliver Berking, gestern auf der Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente.

"Diese Messe ist weltweit die größte im Konsumgüterbereich und für unsere Industrie mit Abstand die wichtigste", ergänzte Berking.

Verhalten positiv war die Branche zunächst ins Jahr 2014 gestartet, doch ab dem Sommer wuchs die Auftragslage enorm. "Es begann eine atemberaubende Aufholjagd", so Berking, "auch wenn die Exportumsätze im vergangenen Jahr nicht so hoch waren." Hier war ein Rückgang von elf Prozent zu verzeichnen - das gute Inlandsgeschäft kompensierte dies unter dem Strich aber allemal. Branchenspezifisch hatten einmal mehr die Hersteller von Schneidwaren die Nase vorn. Um 11,4 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro kletterten hier die Umsätze im Vergleich zu 2013. Der Bereich Haushalts-, Küchen- und Tafelgeräte wuchs um 6,4 Prozent auf 993 Millionen Euro, die Besteckfirmen konnten mit einem leichten Plus von 1,6 Prozent auf 162 Millionen Euro abschneiden. Der IVSH geht davon aus, dass sich auch in diesem Jahr das Wachstum fortsetzt.

"Die gute Binnenkonjunktur hat derzeit an Dynamik nicht verloren, vor allem große Firmen investieren auch in den Ausbau der Fertigungskapazitäten", sagte Oliver Berking. Sorge bereiten dem IVSH-Vorsitzenden aber die weiter problematischen Energiekosten, zudem auch die laufende Lohnrunde in der Metallindustrie. Hier fordert die IG-Metall 5,5 Prozent mehr Gehalt, auch für die rund 10 500 Mitarbeiter in der Schneidwarenbranche. "Diese Forderung ist viel zu hoch und vor dem Hintergrund der kaum vorhandenen Inflationsrate auch nicht angemessen", sagte Berking.

(uwv)
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