Solingen Schoko-Nikoläuse für die Notschlafstelle

Solingen · "Die 10" hatte Förderer und Unterstützer zur Weihnachtsfeier geladen. Wichtige Säule der Arbeit sind die Gelder des Fördervereins.

Zahlreich waren die Gäste bei der Weihnachtsfeier der Notschlafstelle "Die 10" an der Hermannstraße. An die 60 Förderer und Unterstützer waren nach Höhscheid gekommen - unter ihnen Vertreter von Politik und Verwaltung, aus dem Jugendhilfeausschuss, Spender, Mitglieder des Fördervereins und Nachbarn. Der prominenteste war wohl Oberbürgermeister Tim Kurzbach, der fair gehandelte Nikoläuse aus Schokolade im Gepäck hatte. Am Abend sollte es dann noch eine eigene Weihnachtsfeier für die Bewohner und Ehemalige der Notschlafstelle mit einem festlichen Essen geben.

Zwölf Personen sind derzeit in der "10" untergebracht. "Der Bedarf verläuft insgesamt in Wellenbewegungen, mal ist er sehr groß, dann wieder deutlich geringer", sagt die Leiterin der Einrichtung, Monika Hackbarth. Hinzu kommen seit September vier unbegleitete Flüchtlinge im Alter von 16 und 17 Jahren aus Syrien und Afghanistan.

Die letzten Monate waren für die Einrichtung ereignisreich. Seit der Rückkehr in die Hermannstraße im Mai 2014 nach erfolgreicher Renovierung ist "Die 10" nicht mehr nur Notschlafstelle, sondern auch Jugendschutzstelle. Das heißt, sie sorgt auch für die "Inobhutnahme" von Jugendlichen, die Polizei oder Jugendamt veranlasst haben. Dies erfordert eine intensive pädagogische Betreuung und damit mehr Personal, wie Monika Hackbarth erklärt. Momentan sind 7,2 Stellen an Personal vorgesehen, viele davon in Teilzeit.

Eine wichtige Rolle bei der Arbeit der städtischen Einrichtung spielt der Förderverein. "Wir sind dem Förderverein sehr dankbar, durch den wir uns Dinge leisten können, die die Stadt nicht zahlen kann", so Monika Hackbarth. Darunter fallen etwa die 2014 renovierte Küche oder in diesem Jahr neue Betten und Schränke für die Zimmer. Auch Geschenke und das festliche Essen bei der Weihnachtsfeier ermöglicht das Geld des Fördervereins.

Mindestens 15.000 Euro sind es im laufenden Jahr, sagt Schatzmeisterin Christine Range. Die Tendenz ist hier klar steigend: "Es wächst, weil wir öffentlicher geworden sind", sagt Range. Die Gelder kommen vor allem von Privatpersonen. So sichert die 6000 Euro-Spende eines Rotariers, die er statt Geschenken zu seinem Geburtstag einsammelte, die Ferienfreizeit in den Niederlanden im kommenden Jahr. Bei der Versorgung der Flüchtlinge, die in der Notschlafstelle untergekommen sind, freut sich Christine Range besonders über die Unterstützung der Kirchen durch deren Kollekten.

Unter den Besuchern war auch Sascha Göbeler. Er hat mit seiner Frau Cathrin auch in diesem Jahr privat in der heimischen Garage Lebensmittelspenden für "Die 10" gesammelt. Durch den Verkauf von Würstchen und Glühwein ist zusätzliches Geld zusammengekommen.

(RP)
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