Solingen Schon über 100 000 Euro für die Kirche

Solingen · Die Mitglieder des Vereins "Freunde der Ketzberger Kirche" unterstützen ihre Gemeinde seit elf Jahren maßgeblich finanziell. Eigeninitiative einer Gemeinde wird immer wichtiger, sagt Pfarrer Helmut Benedens.

Stolze 103 768,85 Euro haben die "Freunde der Ketzberger Kirche e.V." bis 2013 gesammelt. "Alleine im letzten Jahr konnten wir uns über mehr als 8700 Euro aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden freuen", sagt Helmut Benedens, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Ketzberg und Gründungsmitglied des Vereins.

"Der Reinerlös wurde allerdings um 15 Euro geschmälert — die haben wir für die Mitgliedschaft bei unseren Freunden des Gräfrather Heimatvereins ausgegeben", fügt Benedens mit einem Schmunzeln hinzu. Er ist gemeinsam mit seinen Mitstreitern stolz auf das Erreichte und dankbar für die großzügige Unterstützung. Seinen Anfang nahm der Förderverein Ende März 2003. "Eigentlich hätten wir ihn sogar noch früher ins Leben rufen müssen", findet Helmut Benedens heute. Der Grund: Bereits in den Jahren 2000/2001 wurde die Ketzberger Kirche saniert, und es fehlte an Mitteln für die Zins- und Tilgungslasten. "Im Zuge dieser Sanierung hätten wir gewiss einige Mitglieder und Gelder mehr sichern können." Doch auch so bewiesen die 76 Mitglieder viel Einsatzbereitschaft, um Geld für "ihre" Kirche zu sammeln. Ihnen gelang es, mit den Mitgliedsbeiträgen und Spenden der zurückliegenden elf Jahre, die Kirche maßgeblich zu unterstützen. "Unser Förderverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, in erster Linie Geld zu sammeln — das gelingt uns glücklicherweise sehr gut." Eigeninitiative der Gemeinden werde immer wichtiger. "Die Kirchensteuer alleine kann das Gemeindeleben und die Instandhaltung nicht mehr finanzieren. Also gilt es, selbst kreativ zu werden."

Das Besondere des Vereins ist, dass jedes Mitglied seinen Vereinsbeitrag selbst festlegen darf. Somit können auch diejenigen, die über bescheidene finanzielle Mittel verfügen, Mitglied werden. Der Mindestbeitrag beträgt 20 Euro. Gewiss freuen sich die Mitglieder auch über größere Zuwendungen. Diese erreichen den Verein zuweilen bei größeren Feierlichkeiten. Wenn jemand, der sich dem Verein verbunden fühlt, seine goldene Konfirmation begeht, ein Hochzeitsjubiläum oder einen runden Geburtstag feiert, bedenkt er den Ketzberger Förderverein manchmal. Eine besondere Beziehung zu der Gemeinde ist jedoch ebenso wenig Voraussetzung für eine Spende oder Mitgliedschaft wie eine bestimmte Konfession. Jeder ist willkommen.

"Unsere Mitglieder sind zwischen Ende 30, Anfang 40 und über 90 Jahre alt", erzählt Pfarrer Helmut Benedens. Im Allgemeinen sei der Altersdurchschnitt wie bei vielen Vereinen recht hoch, ergänzt der 51-Jährige. Die Aktivitäten des Vereins richten sich in erster Linie auf die Spenden- und Mitgliedergewinnung.

Kleine Veranstaltungen zu diesem Zweck runden das Angebot ab. So erbrachte Ende März das Konzert von Stefan Wiesbrock und Wolfram Cramer von Clausbruch einen Erlös von 250 Euro für die Vereinskasse. "In der Zukunft könnten wir uns noch weitere Veranstaltungen wie ein Essen für den guten Zweck vorstellen", erklärt Benedens.

(RP)
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