Solingen Schüler helfen im Namen Albert Schweitzers

Solingen · 75 Kisten stapeln sich an der Wand und warten darauf, von fleißigen Schülern zum Transporter der Solinger Tafel getragen zu werden. In den Kisten liegen - von Eltern sortiert - haltbare Lebensmittel wie Konserven, Reis und Nudeln, aber auch Mehl, Cornflakes oder Süßigkeiten.

 Realschüler der Albert-Schweitzer-Schule sammelten Lebensmittel für die Tafel.

Realschüler der Albert-Schweitzer-Schule sammelten Lebensmittel für die Tafel.

Foto: MAk

"Wir machen das zum dritten Mal an unserer Schule", erklärt Lehrerin Antje Goecke. Anlass ist der Geburtstag von Albert Schweitzer, dem Namensgeber der Realschule in Wald. Am 14. Januar ist Albert Schweitzer geboren, und an diesem Tag werden die Lebensmittel an die Vertreter der Solinger Tafel übergeben. Zuvor wurde eine Woche eifrig gesammelt.

"Wir wollen den Schülern das soziale Engagement ins Bewusstsein bringen", sagt Goecke, "und zeigen, dass es auch in Solingen bedürftige Menschen gibt." Und das sind nicht wenige, wie Heinz Thomas von der Tafel weiß: "Wir haben derzeit rund 1200 Kunden." Das bedeutet, jeden Tag kommen 150 Kunden zur Tafel, um Lebensmittel zu erhalten. "Und es werden täglich mehr", betont Rüdiger Bergen, der gemeinsam mit Heinz Thomas die Kisten abholt. Jeden Tag melden sich bis zu fünf Familien neu an. Rund 60 ehrenamtliche Mitarbeiter sind für die Tafel tätig.

"Wir suchen immer Mitarbeiter", sagt Thomas. Überall wächst die Armut, nicht nur in Solingen. Mehr als 900 Tafeln gibt es schon in ganz Deutschland. Deshalb freuen sich Bergen und Thomas sehr über das Engagement der Schule und auch der Eltern. "Wir finden diese Aktion immer wieder hervorragend und freuen uns, dass die Schule die Tafel regelmäßig unterstützt", betont Thomas.

Die Schüler engagieren sich gerne. "Ich finde es gut, dass wir sammeln", sagt Dilara (12). Die Schülerin hat Mehl und Nudeln beigesteuert. Mitschülerin Berivan (12) hat Spaghetti und Mehl mitgebracht. "Es gibt andere Menschen, die können sich noch nicht einmal die 65 Cent für das Mehl leisten", sagt sie. Nicht nur die Schüler, auch die Schulpflegschaft und das Lehrerkollegium unterstützen das Spendenprojekt. Manche Lehrer haben mit ihren Klassen sogar Wetten abgeschlossen. "Ein Lehrer hat gesagt, wenn die Klasse mehr als 100 Lebensmittel zusammenbekommt, gibt es einen zusätzlichen Wandertag", verrät Antje Goecke. Die Schüler haben die Wette gewonnen. In anderen Klassen gab es Hausaufgaben-frei.

(sue)
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