Solingen Schulgebäude Krahenhöhe wird gebraucht

Solingen · Der Hauptschulbetrieb an der Schützenstraße läuft zwar schon seit Jahren aus. Stadtdirektor Hartmut Hoferichter geht aber davon aus, dass das Unterrichtsgebäude in den nächsten fünf Jahren noch für schulische Zwecke genutzt wird.

In Schulen wird und muss in Zukunft investiert werden. "Wir schieben allein 60 Millionen Euro Sanierungsstau vor uns her", sagte Peter Assé, Leiter des Stadtdienstes Immobilienmanagement, mit Blick auf die Fülle der Instandhaltungsarbeiten insgesamt an städtischen Gebäuden. Das kann, wie jetzt im Bildungsausschuss aufs Neue deutlich wurde, angesichts der Finanzlage nur nach und nach abgearbeitet werden. Bereits im Herbst hatte die Schulverwaltung ein Investitions- und Sanierungsprogramm entwickelt; damit werden Prioritäten für die nächsten Jahre festgelegt.

Das Hauptschulgebäude Krahenhöhe, bei dem ebenso ein erheblicher Instandhaltungsstau besteht, ist darin nicht berücksichtigt. "Wie sieht die langfristige Nutzungsperspektive aus?", fragte Angelika Witoch (Grüne) nach der zukünftigen Verwendung des Unterrichtsgebäudes an der Schützenstraße.

Das Schulgebäude mit der für den Sport so wichtigen größeren Zweifachturnhalle wird jedenfalls gebraucht und bis auf Weiteres von der Stadt nicht aufgegeben, obwohl die Krahenhöher Hauptschule schon seit vier Jahren bei den Anmeldungen keine neuen Klassen 5 mehr aufnimmt. Hintergrund: Mit der vierten Gesamtschule in Höhscheid und der neuen Sekundarschule in Gräfrath laufen Solingens Hauptschulen aus.

Schuldezernent Hartmut Hoferichter geht davon aus, dass die Krahenhöhe auch in den nächsten fünf Jahren für unterschiedliche schulische Zwecke genutzt wird. Was danach mit dem Gebäude passiert, wird sich offensichtlich erst dann entscheiden.

Gebraucht werden vorerst zusätzliche Räume für Vorbereitungsklassen, in denen Kinder von Flüchtlingsfamilien, aber ebenso auch von Familien aus EU-Ländern lernen. Eine Option für die Stadt wäre außerdem, den auslaufenden Hauptschulbetrieb in Höhscheid und jenen an der Krahenhöhe in dem Gebäude an der Schützenstraße zusammenzufassen. Zugleich könnte damit der weitere Aufbau der neuen Gesamtschule, die mit den ersten Klassen 5 im vergangenen Sommer am Standort der Höhscheider Hauptschule gestartet ist, dort vorangebracht werden. Die vierte Gesamtschule sei bei den Überlegungen zu berücksichtigen, sagte Stadtdirektor Hoferichter denn auch im Bildungsausschuss.

Bis zu vier Millionen Euro will die Stadt in die vierte Gesamtschule in Höhscheid investieren. Vorgesehen ist unter anderem ein eigener Neubautrakt mit einer Mensa und Differenzierungsräumen sowie für die Naturwissenschaften. Eine Arbeitsgruppe mit Lehrern, Mitarbeitern der Schulverwaltung sowie des städtischen Immobilienmanagements besteht, um die erforderlichen Baumaßnahmen zu konkretisieren.

Das ist gewiss nicht leicht, denn es gilt, die Wünsche und Anforderungen an die neue Schule, die sich aus ihrem Schulprofil ergeben, mit den finanziellen Möglichkeiten der Stadt, in Einklang zu bringen. Besprochen werden derzeit die nächsten Arbeitsschritte der Baumaßnahmen, die noch in diesem Jahr starten sollen.

(RP)
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