Solingen Seilbahn-Ansturm stoppt Fahrrad-Mitnahme

Solingen · Eine anspruchsvolle Radtour hatte die Gruppe um Ulrich Appel am Himmelfahrt-Tag hinter sich. Nach 68 Kilometern von Wermelskirchen über die Balkantrasse nach Lennep und weiter über Oberbarmen, die Nordbahn- und Korkenziehertrasse bis nach Glüder und Unterburg "wollten wir uns den Anstieg nach Oberburg ersparen und die Mitnahme-Möglichkeit der Seilbahn für Fahrräder nutzen", sagt der Wermelskirchener. "Wir haben uns also in die lange Schlange eingereiht. Als wir jedoch nach rund zehn Minuten Wartezeit vorne angekommen waren, wurden wir informiert, dass aufgrund des großen Andrangs keine Räder mitgenommen werden können." Andere Radler wurden ebenfalls weggeschickt.

 21 der 30 Sessellifte der Seilbahn Burg verfügen über Halterungen, die Fahrräder von Unter- nach Oberburg transportieren können.

21 der 30 Sessellifte der Seilbahn Burg verfügen über Halterungen, die Fahrräder von Unter- nach Oberburg transportieren können.

Foto: Radtke

Vor vier Jahren hat die Seilbahn in Burg die ersten Sessellifte für den Transport von Fahrrädern umgerüstet, inzwischen sind an 21 der insgesamt 30 Doppelsitze Halterungen angebracht. "Seitdem wir den Service anbieten, war es das erste Mal, dass wir Fahrräder ablehnen mussten", erklärt Geschäftsführer Stefan Irlenbusch. An diesem Tag seien der Personentransport und damit die Sicherheit zu den Stoßzeiten vorgegangen - so ist es auch in der Beförderungsbedingungen hinterlegt.

Dafür bittet Irlenbusch um Verständnis. "Bei Veranstaltungen mit festen Anfangszeiten wie den Aufführungen der Georgs Ritter erleben wir sehr häufig, dass die Besucher in Wellen kommen - darunter vermehrt Familien mit kleinen Kindern und Großeltern." Um keine Unfälle zu provozieren, hilft das Personal beim Ein- und Aussteigen. "Zumal die Seilbahn bei hoher Nachfrage schneller fährt als normal, um die Wartezeit in erträglichem Rahmen zu halten." Der Geschäftsführer räumt ein, dass sich das Einhängen von Fahrrädern in dieser Situation schwierig gestalte. "An anderen Feiertagen oder normalen Sonntagen haben wir jedoch noch nie ein Problem damit gehabt."

Eigentlich ist Stefan Irlenbusch froh, wenn Fahrradfahrer die Talstation ansteuern und nach Oberburg schweben wollen. "Bislang transportieren wir im Durchschnitt lediglich 30 bis 50 Räder pro Monat." Das Problem von Christi Himmelfahrt sei ein neuer Erfahrungswert, auf den der Geschäftsführer und sein Team reagieren wolle.

(gra)
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