Interview: Angela Dölling Sie lehrt die Besucher das Gruseln

Solingen · Vampir-Lesung auf Schloss Burg am 8. November / Fotokünstlerin zeigt dort zur mystischen Stimmung passende Bilder.

Mit dem dritten Event der "Schloss Sphären" wird es am Samstag, 8. November, gruselig auf Schloss Burg: Im sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Keller des Bergfrieds entführen die Ruhrgebiets-Autorinnen Britt Glaser, Dagmar Schenda und Halina Monika Sega in die Welt der Vampire. Die Solinger Fotokünstlerin Angela Dölling ergänzt die Lesung mit einer Foto-Ausstellung. Im Interview verrät die 46-Jährige, welche Grusel-Bilder sie zeigt und wie diese entstehen.

Frau Dölling, am 8. November wird es gruselig auf Schloss Burg. Wie passen Ihre Fotografien da rein?

Dölling Sehr gut (lacht). Mein Schloss Burg-Bild, was ja auch für Plakate, Flyer und Gewinnspielkarten für die Veranstaltung ausgesucht wurde, passt beispielsweise perfekt. Das Bild ist eine bearbeitete Außenaufnahme von Schloss Burg: Ich habe aus einer Tagesstimmung eine Nachtstimmung gemacht, Gewitterwolken eingezeichnet, den Mond und ein paar fliegende Vögel eingefügt - so dass man sich wirklich in Vampirzeiten versetzt fühlt. Das war auch mein Gedanke, als ich das Bild erstellt habe - gruseliges Schloss Burg.

Was für Motive werden Sie sonst im schaurigen Ambiente des Bergfried-Kellers zeigen?

Dölling Wir haben regionale Bilder ausgewählt, eins von der Müngstener Brücke, ein weiteres von Schloss Burg aus einer anderen Perspektive. Zudem zeige ich ein Bild von der Lutherkirche und mehrere aus der Ohligser Heide. Außerdem bringe ich einige Bilder mit, die ich speziell für die Veranstaltung kreiert habe.

Verraten Sie uns noch ein bisschen mehr...

Dölling Viele Bilder haben einen Bezug zum Schloss. Es kommen Tiere vor, die in Mythologie und Geschichte eine Rolle spielen, zum Beispiel ein Wolf, dem schon im Mittelalter eine mythische Sagengestalt zugewiesen wurde. Auch ein Uhu wird dabei sein, aber nicht als typische Fotografie, sondern in eine ganz andere Zeit versetzt, die zur Stimmung passt.

Wenn es mal nicht um Vampire geht: Haben Sie als Fotokünstlerin Lieblingsmotive oder -themen?

Dölling Landschafts- und Naturaufnahmen sind eines meiner Steckenpferde. Ich liebe es, an der Nordsee zu fotografieren. AuchTierfotografie ist für mich etwas ganz Besonderes: Ich wähle die Fotos sehr genau aus, um das Motiv zu finden, das die Besonderheiten des Tiers widerspiegelt.

Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?

Dölling Ich habe Ende der 90er-Jahre eigentlich eher mit der Bildbearbeitung angefangen, auch wenn ich von frühester Kindheit an von der Fotografie geträumt habe. Allerdings waren gute Kameras damals ja noch weitaus teurer, digitale Fotografie gab es noch nicht. 2000 habe ich dann eine Digitalkamera gewonnen und damit begonnen, mich intensiver der Fotografie zu widmen. Seit 2010 bin ich nebenberuflich als Fotokünstlerin selbstständig und verkaufe meine Bilder auch über verschiedene Online-Galerien. Hauptberuflich arbeite ich aber nach wie vor als kaufmännische Angestellte.

Was fasziniert Sie an Fotografie und Bildgestaltung?

Dölling Die Möglichkeit, mich auszudrücken. In eine Fotografie kann man viel hineinlegen. Mit der Bildbearbeitung kann man den Eindruck, der schon in der Fotografie vorhanden ist, verstärken oder das Bild surreal gestalten. Mein Grundprinzip ist: Ich möchte gerne Bilder für die Wand machen, aber auch für die Seele.

Bei den Schloss Sphären zeigen sie Ihre Bilder zum ersten Mal in einer Ausstellung. Wie ist die Zusammenarbeit zustande gekommen?

Dölling Das Kulturmanagement der Stadt hat mich angesprochen, nachdem ihnen mein Schloss Burg-Bild aufgefallen war. Es ist toll, dass meine Bilder mit dieser Veranstaltung auch thematisch so gut zusammen passen.

Zum Schluss noch einmal zurück zum Grusel-Abend auf Schloss Burg. Gruseln Sie sich gerne?

Dölling Im Privatleben sehr gerne. Ich mag gruselige Geschichten und Filme. Die Veranstaltung wird bestimmt auch sehr spannend. Bei der richtigen Beleuchtung kann man sich nach den Vampirgeschichten bei den Bildern weiter gruseln.

MAXINE HERDER STELLTE DIE FRAGEN.

(mxh)
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