Solingen Sieben Personen bei Brand verletzt

Solingen · Beim Brand eines Wohnhauses an der Grünstraße erlitten gestern Morgen sieben Bewohner eine Rauchvergiftung. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar, die Schadenshöhe wird nach ersten Erkenntnissen auf 600 000 Euro geschätzt.

Solingen-Ohligs: 600.000 Euro Schaden bei Brand
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Brand in Solingen: 600.000 Euro Schaden

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Als die Feuerwehr gestern Morgen gegen 8.30 Uhr eintraf, stand das Mehrfamilienhaus an der Ohligser Grünstraße bereits vollkommen in Brand. Flammen schlugen aus den Fenstern im zweiten Obergeschoss, wo das Feuer in der Wohnung eines 51-Jährigen ausgebrochen war, bis zum Dachgeschoss hinauf: "Wir konnten deshalb auch zunächst nicht in die Wohnungen reingehen", sagte Feuerwehrchef Frank-Michael Fischer. Sieben Bewohner mussten wegen Rauchgasvergiftungen von den Rettungskräften behandelt werden, drei von ihnen kamen zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Bis zum Mittag waren die Anwohner wegen des dichten Qualms aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Es ist ein verheerendes Bild, das sich an dem Altbau an der Ecke Grünstraße und Rheinstraße gestern Morgen bietet: Die Wohnungen im zweiten Obergeschoss und im Dachgeschoss sind komplett ausgebrannt, die meisten Fensterscheiben gesprungen oder eingeschlagen, von drei Drehleitern aus bekämpfen die Einsatzkräfte noch immer schwelende Brände. Immer wieder knallen Dachziegel auf den Gehweg vor dem Haus, die die Feuerwehrmänner losschlagen müssen, um Glutnester zu finden und zu löschen.

Aus den Fenstern und dem kleinen Türmchen über dem Erker an der Vorderwand des Hauses dringt Rauch. "Es ist davon auszugehen, dass noch Schwelbrände drinnen sind, die noch einmal auflodern", so Feuerwehr-Chef Fischer. 55 Feuerwehrleute aller drei Wachen der Berufs-Feuerwehr und zwei Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr sind im Einsatz. Erst ab Mittag, schätzt der Feuerwehr-Chef, könne er die Kräfte allmählich reduzieren.

Die Inschrift MDCCCLXXXXVIII an der Fassade, die auf das Baujahr 1898 des Hauses verweist, ist schon gestern Vormittag unter schwarzem Ruß kaum noch zu entziffern. Löschwasser läuft die cremefarbene Hauswand und die Stuckverzierungen hinab, durch die geöffnete Haustür ist zu sehen, wie es ungehindert die Stufen des Treppenhauses hinunter fließt.

Es ist von einem hohen Wasserschaden auch in den darunter liegenden, nicht durch den Brand in Mitleidenschaft gezogenen, Wohnungen auszugehen. Ein Statiker muss nun prüfen, ob das Haus einsturzgefährdet ist.

"Das Haus ist nicht bewohnbar", erklärt Birgit Wenning, Pressesprecherin der Stadt, gestern Nachmittag. Die Stadt halte deshalb Wohnungen für die Opfer des Brandes vor. "Die Bewohner, die das Haus unverletzt verlassen konnten, kommen bei Freunden und Familien unter. Für die Bewohner, die jetzt noch im Krankenhaus sind, halten wir selbstverständlich ebenfalls Unterkünfte vor. Niemand steht auf der Straße", so Wenning weiter.

Zu einer möglichen Brandursache konnte Feuerwehr-Chef Frank- Michael Fischer unmittelbar nach dem Brand keine Angaben machen. Wegen der Glutnester konnte die Kriminalpolizei gestern noch nicht für erste Untersuchungen in das ausgebrannte Haus. "Unser Kommissariat wird das Haus heute begehen und dann die Ermittlungen aufnehmen", so ein Sprecher der Polizei in Wuppertal.

Einsatzkräfte der Feuerwehr waren den gesamten gestrigen Tag für die Nachlöscharbeiten und die Brandwache vor Ort. Die Grün- und die Rheinstraße mussten sowohl für den Verkehr, als auch für Fußgänger während der Arbeiten gesperrt werden.

Die Schadenshöhe wird nach ersten Erkenntnissen auf rund 600 000 Euro geschätzt.

(mxh)
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