Solingen Sind Lecker-Esser auch Klima-Fresser?

Solingen · Der vierte Aktionstag zur Nachhaltigkeit am Gymnasium Schwertstraße zeigt Schülern, was Umwelt und Ernährung miteinander zu tun haben. Er ist eine von vielen Aktionen der Schule, um umweltbewusstes Verhalten zu fördern.

 Das Thema Ernährung steht im Mittelpunkt beim Aktionstag zur Nachhaltigkeit am Gymnasium Schwertstraße, organisiert von der Umwelt-AG der Schule - hier im Bild (v.l) Lehrerin Annika Machenbach, Luca Pflug, Buket Balik und Lehrer Dr. Anselm Knebusch.

Das Thema Ernährung steht im Mittelpunkt beim Aktionstag zur Nachhaltigkeit am Gymnasium Schwertstraße, organisiert von der Umwelt-AG der Schule - hier im Bild (v.l) Lehrerin Annika Machenbach, Luca Pflug, Buket Balik und Lehrer Dr. Anselm Knebusch.

Foto: Stephan Köhlen

Sind "Lecker-Esser Klima-Fresser"? Diese Frage stellt sich Solinger Schülern beim Aktionstag zur Nachhaltigkeit am Gymnasium Schwertstraße am 26. Januar. An diesem Nachmittag steht das Thema Ernährung im Mittelpunkt. Eingeladen sind alle Solinger Schüler der Klassen 3 bis 6. Organisiert haben den Aktionstag die 14 Schüler der Umwelt-AG des Gymnasiums.

Dabei gibt es immer wieder Denkanstöße: "Wie sinnvoll ist es, Obst zu essen, das mit dem Flugzeug um die halbe Welt geflogen wurde?", fragt AG-Leiterin Annika Machenbach. An einem Mitmachstand lernen die Schüler ihren "ökologischen Fußabdruck" durch Ernährung kennen. "Welche Auswirkungen für die Umwelt hat es, ein Rindersteak zu essen?", gibt Lehrer Dr. Anselm Knebusch ein Beispiel. "Die Schüler sollen angeregt werden, ihr Konsumverhalten zu reflektieren." Es gehe darum, den Blick für Alternativen zu öffnen.

Am Stand des Sponsors Haaner Felsenquelle können die Schüler mit verbundenen Augen regionale Säfte testen. Bei Mandelbaum Naturkost lernen die Jugendlichen weniger bekannte Getreidesorten kennen, wie Dinkel oder Buchweizen.

Weitere Sponsoren sind die Verbraucherzentrale und der Bund Alter Schüler, ein Zusammenschluss von Ehemaligen der Schwertstraße. Natürlich gibt es viele gesunde Leckereien, etwa selbst gemixte Smoothies oder an der "kulinarischen Meile" Gerichte aus Thailand oder den USA. Kreativ sein dürfen die Schüler beim Schlangen-Malwettbewerb oder bei der Schminkaktion.

"Wir wollen pädagogische Inhalte ohne erhobenen Zeigefinger vermitteln", betont Annika Machenbach. "Die Schüler sollen Spaß dabei haben und aus eigener Motivation handeln." Stargast des Aktionstages ist die einen Meter lange Königspython Berta aus dem Kölner Zoo.

Sie steht beispielhaft für Reptilien, die durch Monokultur in der Landwirtschaft bedroht sind, erklärt Annika Machenbach.

Nachhaltig soll auch die Wirkung der Aktionstage sein: "Dinge haben in der Schule nur Wirkung, wenn man sie Jahr für Jahr fortführt", weiß Schulleiter Klaus Blasberg. Nur so kann ein ökologisches Bewusstsein geschaffen werden, das zur Änderung des eigenen Verhaltens führt. "Punktuelles Engagement reicht nicht aus", so Blasberg.

Deshalb engagieren sich Schüler des Gymnasiums neben der Umwelt-AG etwa in der Garten-AG. Diese hat Ende des vergangenen Schuljahres einen Schulgarten angelegt, den sie pflegt. Am Ende jedes Schuljahres dürfen außerdem 50 Schüler mit regionalen Zutaten für die gesamte Schule Essen kochen. "Aber solche Aktivitäten der Schüler brauchen zur Bestätigung auch eine Wirkung nach außen", so Blasberg.

In ihrem jüngsten Projekt haben die Mitglieder der Umwelt-AG ein Arbeitsheft des Umweltbundesamtes mit dem Titel "Klimafieber" künstlerisch und grafisch gestaltet. Die Schüler der Klassen 5 bis 8 hatten sich dazu an einem Wettbewerb der Umweltbehörde beteiligt. Die hochwertig verarbeitete, 60-seitige Broschüre ist in einer Auflage von 10000 Exemplaren erschienen und kann beim Umweltbundesamt bestellt werden.

(bjd)
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