Solingen So soll es mit den Clemens-Galerien weitergehen

Solingen · Ein Outlet-Konzept "in Rein-Form" wird es in den Clemens-Galerien nicht mehr geben. Dafür plant der Eigentümer, dem Center eine neue Identität zu verschaffen. Helfen soll ein Architekt aus der Region.

 Wegweiser in eine bessere Zukunft? Der neue Eigentümer der Clemens-Galerien, dem auch das Nachbargebäude mit Kaufhof und P&C gehört, sieht das Einkaufszentrum als einen festen Bestandteil der gesamten City an.

Wegweiser in eine bessere Zukunft? Der neue Eigentümer der Clemens-Galerien, dem auch das Nachbargebäude mit Kaufhof und P&C gehört, sieht das Einkaufszentrum als einen festen Bestandteil der gesamten City an.

Foto: Guido Radtke

Rein äußerlich hat sich seit der Übernahme der Clemens-Galerien durch den Investor Dr. Jochen Stahl Anfang Januar noch nicht viel getan. Nach wie vor stehen große Teile des Einkaufscenters am Mühlenplatz leer. Gleichwohl laufen die Arbeiten an einer Wiederbelebung der Mall hinter den Kulissen seit einigen Wochen auf Hochtouren - und zeitigen inzwischen erste Ergebnisse. Denn wie der neue Eigentümer der Galerien gestern mitteilte, ist es nun zumindest schon einmal gelungen, den bisherigen Abwärtstrend zu stoppen.

"Nach augenblicklichem Stand werden die verbliebenen Mieter ihre Flächen in den Clemens-Galerien behalten", sagte Stahl gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Dies sei das Ergebnis von Gesprächen, die er in der zurückliegenden Woche mit den verantwortlichen Unternehmen geführt habe, berichtete der Geschäftsmann aus Frankfurt am Main, der sich zufrieden darüber zeigte, mit dem Kino Lumen, der Gastronomie Alex sowie dem Fitnessstudio McFit immerhin drei bedeutende Partner für den Neustart der Galerien an seiner Seite zu haben.

Dabei schwebt Jochen Stahl mit seiner Entwicklungsgesellschaft ICG Real Estate Developement eine zumindest teilweise Modifizierung des bis dato vorgesehenen Outlet-Konzepts vor. "Dieses ist von der Zeit überholt worden", betonte der Investor unter anderem mit Blick auf vergleichbare Projekte in den Nachbarstädten Wuppertal und Remscheid.

Die dortigen Outlet-Center werden nämlich aufgrund der Verzögerungen, die es in den zurückliegenden Monaten in der Klingenstadt gab, mit großer Wahrscheinlichkeit eher ihre Türen öffnen, als dies in den Clemens-Galerien möglich wäre - was wiederum zur Folge hat, dass es ein "Outlet-Konzept in Rein-Form", so Jochen Stahl, in Solingen nicht mehr geben werde. Vielmehr gelte es, das Center mit Angeboten zu beleben, die eine Ergänzung zum schon vorhandenen Einzelhandel darstellten.

Darüber hinaus will der Investor fortan auf die regionale Stärken setzen, um auf diese Weise den Clemens-Galerien zu einer "neuen Identität" zu verhelfen. So ist einerseits vorgesehen, ein Architektenbüro aus der Region in die zukünftigen Planungen einzubeziehen. "Diesbezügliche Kontakte wurden bereits geknüpft", konkretisierte Jochen Stahl.

Und des Weiteren möchte der Galerien-Eigentümer über den eigenen sprichwörtlichen Tellerrand hinausblicken. "Uns geht es darum, die gesamte Hauptstraße zu stärken", unterstrich der Investor, der an der Solinger Fußgängerzone nicht nur die Clemens-Galerien, sondern auch das benachbarte Kaufhof-Gebäude mit den Mietern Galeria Kaufhof sowie P&C übernommen hat.

Ein Vorhaben, das im Rathaus begrüßt wird. "Sollte der Eigentümer der Galerien das Umfeld bei seinen Überlegungen ebenfalls in den Blick nehmen, ist das in unserem Interesse", sagte Stadtdirektor Hartmut Hoferichter am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion. Denn immerhin, so Hoferichter, habe die Stadt ihrerseits zuletzt eine Überarbeitung von Teilen des alten City-Konzeptes auf den Weg gebracht, die die Hauptstraße zum Gegenstand habe.

Bislang trafen sich die Verantwortlichen der Verwaltung und von ICG Real Estate Developement zweimal in der Klingenstadt - wobei der Kontakt auch zukünftig eng bleiben soll. Deshalb steht bereits in Kürze eine weitere Zusammenkunft auf dem Terminplan. "Die nächsten Gespräche sind auf Ende Februar terminiert", hieß es gestern aus dem Rathaus.

Derweil lobte Jochen Stahl noch einmal ausdrücklich die Kooperation mit der Stadtverwaltung. "Die Zusammenarbeit klappt prima", zog der Investor am Montag eine positive Zwischenbilanz seiner Erfahrungen mit dem Rathaus.

(or)
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