Solingen "So viel Internationalität gab es noch nie"

Solingen · Morgen wird im Gräfrather Kunstmuseum um 19 Uhr die 71. Bergische Kunstausstellung eröffnet.

 Aufbau: Julia Gruner legt letzte Hand an ihre Installation.

Aufbau: Julia Gruner legt letzte Hand an ihre Installation.

Foto: Köhlen

Noch wird in den Sälen für Wechselausstellungen im Kunstmuseum fleißig aufgebaut und gearbeitet, doch Gisela Elbracht-Iglhaut ist zuversichtlich, dass alles rechtzeitig fertig sein wird, wenn am morgigen Donnerstag um 19 Uhr die 71. Internationale Bergische Kunstausstellung feierlich eröffnet wird - traditionell mit der Verleihung des Bergischen Kunstpreises der Essener National-Bank. Den erhält in diesem Jahr Morgaine Schäfer.

Eine Jury um Dr. Gregor Jansen (Direktor der Kunsthalle Düsseldorf) und Dr. Stefanie Kreuzer (Museum Morsbroich in Leverkusen) hatte Anfang des Jahres aus den 137 Bewerbungen nicht nur die 16 Künstler für die 71. Auflage der Bergischen ausgewählt, sondern auch den mit 3500 Euro dotierten Kunstpreis an die 1989 in Wolfsburg geborene Absolventin der Düsseldorfer Kunstakademie vergeben.

Ausgezeichnet wurden von Morgaine Schäfer zwei Fotografien: Archiv No. 2301 (Pose 1 und 2). In den beiden Selbstporträts beschäftigt sich die Meisterschülerin von Prof. Christopher Williams anhand ihrer eigenen Familiengeschichte mit dem Thema Identität. Beide Fotografien zeigen die Künstlerin in nachgeahmten Posen aus niederländischen und deutschen Porträts des 16. und 17. Jahrhunderts. In der Hand hält Schäfer ein Dia aus ihrem Familienfundus, dass ihre Mutter zeigt. "Damit konfrontiert sie persönliches Erleben mit kunsthistorischer Vergangenheit und schafft mit diesem Bild verschiedene Ebenen der Zeit und Wahrnehmung", beschreibt Gisela Elbracht-Iglhaut das prämierte Werk.

Sehr zufrieden mit der Ausstellung zeigt sich die stellvertretene Leiterin des Kunstmuseums: "Die Hängung hat in Zusammenarbeit mit den Künstlern hervorragend geklappt. Es gibt viele Gegensätze und teilweise hat sich der Raum stark verändert." Elbracht-Iglhaut betont, dass die Bergische in diesem Jahr ihren Titelzusatz zu Recht verdient: "So viel Internationalität gab es noch nie. In diesem Jahr kommen Künstler aus Südkorea, Russland, Japan, Frankreich und Dänemark."

Neben dem Bergischen Kunstpreis der National-Bank lobt auch die Solinger Stadt-Sparkasse ihren Publikumspreis (1500 Euro) aus. Den bestimmen die Besucher der Ausstellung wieder per Stimmzettel.

(RP)
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