Gleichwohl dürfte dies aber nur der Anfang sein. Denn der zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW wird die Autobahnen rund um die Klingenstadt während der kommenden Monate sprichwörtlich in eine einzige Großbaustelle verwandeln. So wird der Verkehr nicht allein auf der A 46 in Höhe der Anschlussstelle Haan-Ost und des Sonnborner Kreuzes durch Bauarbeiten behindert. Darüber hinaus ist nämlich vor kurzem die Sanierung der A 3 zwischen Leverkusen-Opladen sowie Solingen gestartet. Und zudem plant Straßen.NRW, ab Juli die Brücke Hünger über die A 1 an der Zufahrt Wermelskirchen zu erneuern.

Eine regelrechte Ballung an Maßnahmen, die nun die auch die Politik auf den Plan ruft. So ist die CDU in der Klingenstadt am Mittwoch zum wiederholten Male nach vorne geprescht und hat das Baustellenmanagement des Landesbetriebes scharf kritisiert. "Es ist einfach nicht mehr nachvollziehbar, dass alle Bauarbeiten praktisch zeitgleich in Angriff genommen werden müssen", monierte beispielsweise der Solinger Landtagsabgeordnete Arne Moritz im Gespräch mit unserer Redaktion.

Dabei haben die Christdemokraten - neben den staugeplagten Berufspendlern - vor allem die heimische Wirtschaft im Blick. Denn für Unternehmen in Solingen werde es angesichts der vielen Baustellen in der Region in Zukunft nahezu unmöglich, Güter beziehungsweise Waren pünktlich auf die Reise zu den Kunden zu schicken, gab Arne Moritz zu bedenken, der in den vielen Baustellen einen zusätzlichen Standortnachteil für die Klingenstadt sieht.

Was den Parlamentarier in diesem Zusammenhang besonders verärgert, ist der Umstand, dass sogar solche Baustellen zeitgleich in Angriff genommen werden, die in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander liegen. Etwa im Bereich des Autobahndreiecks Langenfeld, wo sich die Autobahnen A 3 sowie A 542 kreuzen.

"Dort hätten die Verantwortlichen von Straßen.NRW mit dem Beginn der Bauarbeiten an der A 3 so lange warten sollen, bis die Maßnahme an der der A 542 abgeschlossen sind", sagte CDU-Mann Moritz, der betonte, durch die parallel laufenden Arbeiten seien die Probleme für die Autofahrer noch einmal größer geworden.

Straßen.NRW hatte hingegen zuletzt immer wieder herausgestellt, die gesamten Maßnahmen müssten im jeweiligen Kontext betrachtet werden. So ist nach dem Dafürhalten des Landesbetriebs die im März in Angriff genommene Grundsanierung der A 3 unumgänglich. Immerhin sei die Autobahn Anfang der 90er Jahre zum letzten Mal vollständig erneuert worden - was inzwischen dazu geführt habe, dass nunmehr dringender Handlungsbedarf bestehe.

Tatsächlich war ursprünglich vorgesehen gewesen, Baustellen auf den Autobahnen A 542 und A 3 nacheinander einzurichten. Allerdings ergaben sich dann an der A 542 Verzögerungen, so dass es jetzt zu den Überschneidungen mit der A 3 kommt. Ein Umstand, der am kommenden Wochenende zum wiederholten Mal für Ärger unter den Autofahrern sorgen dürfte. Dann steht zwischen Samstagabend, 22 Uhr, sowie Sonntagmorgen, 9 Uhr, auf der A 3 Richtung Norden vor Solingen wieder nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Und überdies ist im Dreieck Langenfeld die Zufahrt zur A 542 dicht, weswegen die eigentlich schon wieder geöffnete Strecke Langenfeld-Monheim nicht genutzt werden kann.