Solingen Solinger Chaoten dürfen nicht zum Blütenzug

Solingen · Sicherheit wird beim Blütensamstagszug in Leichlingen großgeschrieben. Aber um die Nachtruhe bringt das Thema die Verantwortlichen offenbar nicht. "Wir sind auf alles vorbereitet", sagt Willi Kallert, Vorsitzender der Vereinigung Leichlinger Karneval (VLK).

Als größtes Problem schätzen die Karnevalisten nach wie vor Chaoten aus Solingen ein, die schon in den Vorjahren versucht haben, den Umzug zu stören. Das Thema sei in Leichlingen präsenter als Terroristen, sagt Kallert. "Doch die Polizei in Solingen hat das gut im Griff", bestätigt Zugleiter Michael Pölcher. Gegen bekannte Störer sei bereits ein Betretungsverbot ausgesprochen worden. Sie dürfen nicht nach Leichlingen kommen, sondern müssen sich in der Zeit des Karnevalsumzugs in Solingen auf der Polizeiwache einfinden.

In der Vergangenheit waren die Chaoten vor allem dadurch aufgefallen, dass sie schon am frühen Samstagvormittag stark alkoholisiert die Bahnhofstraße blockierten und das Glasflaschenverbot ignorierten. "Von 37 Fällen, die im letzten Jahr von Sanitätern während des Blütensamstagszugs behandelt werden mussten, waren 35 alkoholisierte Personen aus Solingen", berichtet Pölcher.

Auch in diesem Jahr werden mehr Polizisten zum Zug abgestellt als in früheren Zeiten. Zudem kooperieren die Leichlinger mit der Solinger Polizeiinspektion und dem dortigen Ordnungsamt. Außerdem ist die Bereitschaftspolizei aus Wuppertal vor Ort. "Wir haben den Vorteil, dass die Zugstrecke schon allein durch ihre baulichen Gegebenheiten gut geschützt ist", sagt Pölcher.

Im vergangenen Jahr strömten erneut mehrere hundert Jugendliche aus Solingen ins Leichlinger Stadtgebiet, aber mit Unterstützung von Polizeikräften aus Solingen identifizierten die Beamten potenzielle Störenfriede schnell und erteilten ihnen Platzverweise. Insgesamt sei die sichtbare Präsenz der Polizei in der Bevölkerung sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen worden, hieß es: "Die Feiernden fühlten sich beschützt und gut aufgehoben; das brachten sie bereits während der Züge den Einsatzkräften gegenüber zum Ausdruck", sagte ein Sprecher.

2015 brachen laut der Polizei unmittelbar nach dem Ende des Zuges an vielen Stellen Prügeleien aus. Es gab sechs Anzeigen wegen Körperverletzung, teils mit schweren Folgen.

(RP)
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