Förderverein Freundschaft Mit Thiès Solinger Jugendliche bauen im Senegal Kochstellen für dörfliche Familien

Solingen · Es war eine ganz besondere Reise: Zwei Wochen lang waren zehn Schüler aus Solingen im Rahmen des 31. Schüleraustauschs in der Partnerstadt Thiès im westafrikanischen Senegal untergebracht.

Mit Urlaub hatte der Aufenthalt allerdings wenig zu tun: "Auf die jungen Solinger wartete ein ausgefülltes Programm", sagt Otmar Schick, Vorsitzender des Fördervereins Freundschaft mit Thiès. So pflanzten die Jugendlichen bereits am zweiten Tag nach ihrer Ankunft in Zusammenarbeit mit Schülern der Thièser Gymnasien 50 Bäume in einem Stadtteil. Keine leichte Aufgabe bei 38 Grad im Schatten, so Otmar Schick.

Und es ging anspruchsvoll weiter: Von Pape Malick Sow, Lehrer der nationalen Landwirtschaftshochschule Ensa, lernten die Solinger die Herstellung einer neuwertigen Kochstelle für dörfliche Familien, die bis zu 70 Prozent weniger Feuerholz benötigt. "Da die Familien in den Dörfern auf Holz als Brennmaterial angewiesen sind, denn Geld, um eine Gasflasche zu kaufen, hat hier niemand, war das Interesse an dieser neuen Kochstelle in den beiden dafür vorgesehenen Dörfern riesig", berichtet Otmar Schick. 163 Familien hatten sich beworben, in einer Woche konnten die Jugendlichen neue Kochstellen für immerhin 20 Familien bauen. Dafür gab es Lob von höchster Stelle: "Ihr seid nicht als Touristen gekommen, sondern habt die Strapazen auf Euch genommen, unter schwierigen Bedingungen und großer Hitze die Situation der Ärmsten der Armen bezüglich ihrer Versorgung mit Essen zu verbessern. Dafür gebührt Euch großer Dank", sagte Gouverneur Amadou Sy.

Der Feuerwehr wurden Verbandsmaterial, Einmalhandschuhe und Medikamente für den Rettungswagen übergeben, den sie aus Solingen bekommen hat. Bei der Sozialstation des Roten Kreuzes wurden rund 500 vermessene und gekennzeichnete Brillen übergeben. Für die Nähschule für analphabetische Mädchen und junge Frauen hatten die Gäste aus Solingen fünf Nähmaschinen und diverse Stoffe und Zubehör im Gepäck.

Zudem standen unter anderem der Besuch des Rathauses, der örtlichen Gymnasien und der Hauptstadt Dakar auf dem Programm.

"Das Austauschprogramm war so voll mit Hilfsaktionen, Besuchen und Besichtigungen, dass zu der angedachten Nachtruhe um 23 Uhr meistens kaum noch jemand zu sehen, sondern alle schon todmüde im Bett waren", sagt Otmar Schick.

(RP)
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