Solingen Sonderkreditprogramm wird verlängert

Solingen · Die Stadt-Sparkasse Solingen und die Stadt kurbeln mit insgesamt 35 Millionen Euro den sozialen Wohnungsbau an.

Ohne Sonderkredite gäbe es bei der Stadt keine Investitionen. Ins neue Hallenbad Vogelsang nicht, auch nicht in den Ausbau von Schulen. Auch beim Wohnungsbau helfen nun Sonderkreditprogramme, um insbesondere den sozialen Wohnungsbau anzukurbeln. Mit insgesamt 35 Millionen Euro sollen etwa 160 Wohneinheiten in Solingen neu entstehen. Als Baufläche sind dafür 50 Hektar baurechtlich gesichert.

15 Millionen Euro stehen vom Bund und vom Land über Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau bereit, die Stadt-Sparkasse legte zudem ein Sonderkreditprogramm in Höhe von 20 Millionen Euro auf mit einem Zinssatz von 0,79 Prozent für zehn Jahre. Voraussetzung ist hier unter anderem, dass der Wohnraum vermietet und das Projekt im Solinger Stadtgebiet realisiert wird.

Nach dem Start des Sonderkreditprogramms Mitte September zieht die Stadt-Sparkasse derzeit eine positive Zwischenbilanz: "Die Nachfrage nach dem Sonderkreditprogramm ist groß. Es liegen derzeit konkrete Anfragen mit einem Gesamtkreditvolumen in Höhe von 16,5 Millionen Euro vor", sagt der Sprecher des Kreditinstitutes, Martin Idelberger.

Komplett umgesetzt sei diese Summe allerdings noch nicht, zumal das Programm erst im September aufgelegt wurde. Und auch erst dann eingesetzt werden kann, wenn neuer Wohnraum in Solingen geschaffen wird.

Gleichwohl plant das klingenstädtische Kreditinstitut eine Verlängerung des Programms über das Jahresende hinaus. "Voraussichtlich mit einer Befristung bis zum Frühsommer 2017", sagt Martin Idelberger. Der derzeitige Zinssatz von lediglich 0,79 Prozent könne aber aufgrund der jüngsten Zinsbewegungen nicht gehalten werden. Idelberger: "Interessenten können aber weiter mit einem attraktiven Zins rechnen."

Für Oberbürgermeister Tim Kurzbach ist klar: "Jeder muss eine bezahlbare, gute Wohnung bekommen. Das ist sozialpolitisch äußerst wichtig." Von daher ist er froh darüber, dass Solingen öffentliche Fördergelder für den sozialen Wohnungsbau bekommt. 15 Millionen Euro sind es in diesem Jahr - 2015 waren es lediglich fünf Millionen Euro.

"Das Geld kommt aus unterschiedlichen Töpfen", sagt Fabian Kesseler, Leiter des Stadtdienstes Wohnen, mit Blick auf die Mittel des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen. "Die Hälfte der Fördergelder ist abschließend bewilligt", sagt Kesseler. Auch der Rest werde fließen, diese Mittel befinden sich indes noch im mehrstufigen Genehmigungsverfahren.

Die Nachfrage für die insgesamt 15 Millionen Euro bezeichnet der Stadtdienstleiter ebenfalls als gut. Aus diesem Programm wird beispielsweise der Solinger Spar- und Bauverein gefördert, der in der Siedlung am Wasserturm 41 barrierefreie Wohnungen realisieren will. Baustart ist zu Beginn des neuen Jahres, die Genossenschaft investiert in das Seniorenwohnbauprojekt rund 3,5 Millionen Euro.

Angesichts des mickrigen Zinsniveaus sind Investitionen in Immobilien derzeit die Einzigen, die sich langfristig rentieren. Sparkassen-Chef Stefan Grunwald hatte bei der Vorstellung des Sonderkreditprogramms vor drei Monaten von daher gehofft, dass es viele Kapitalanleger gebe, die das Kreditprogramm nutzen würden.

(RP)
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