Solingen Sparkasse bekennt sich zum City-Standort

Solingen · Die Stadt-Sparkasse Solingen sucht mit den Mietern der erworbenen Häuser an der Straße Am Neumarkt konstruktive Lösungen.

Sparkassen-Vorstandschef Stefan Grunwald hofft, dass bis Mitte 2019 die Voraussetzungen für den Neubau der Hauptgeschäftsstelle auf dem bisherigen Parkplatz an der Peter-Knecht-Straße mit Öffnung hin zum Neumarkt geschaffen sind. Bis dahin soll ein Architekten-Wettbewerb abgeschlossen sein und die Planung stehen.

"Wichtiger ist für uns aber zunächst, für die Wohnungsmieter und Gewerbetreibenden, die in den von uns erworbenen Häusern Am Neumarkt 13 bis 17 sind, klare Lösungen zu finden", sagte Grunwald. Zum Teil hätten die Mietverträge noch lange Laufzeiten. Grunwald bietet den Betroffenen Unterstützung unter anderem bei der Suche nach Alternativstandorten an.

Eine Woche nach Bekanntgabe des Kreditinstitutes, die Hauptgeschäftsstelle neu zu bauen und den bisherigen Standort an der Kölner Straße - hier sollen später etwa 100 Wohnungen entstehen - abzureißen, sobald der Neubau steht, kann der Sparkassen-Chef weiter "keine konkreten Angaben zu den Kosten" machen. "Die Haustechnik ist aus den 1950er/1960er Jahren, die Fassadenisolierung ist nicht vernünftig und wir haben zu viel Fläche für die Menschen, die hier arbeiten", sagte Grunwald. Von daher sei der Neubau alternativlos. Ein Rückbau und Wiederaufbau am alten Standort "wäre zu teuer", und Mitarbeiter und Kunden müssten während der Bauzeit in Containern untergebracht werden. "Das war keine Option", sagte Stefan Grunwald.

In der neuen Hauptgeschäftsstelle, die für etwa 350 Mitarbeiter ausgelegt ist, werde man mit einem Drittel weniger Fläche auskommen als bisher. Zurzeit verfügt das Kreditinstitut über eine Bruttogeschossfläche von 20.000 Quadratmetern in einem Gebäudekomplex, der einst auch ein Kino, eine Kneipe, Einzelhandelsflächen und Arztpraxen beherbergte. Die Sparkasse selbst baute 1955 das Hochhaus an der Kölner Straße mit einigen Wohnungen. "Wir werden nach dem Einzug in die neue Hauptgeschäftsstelle die Filiale Mühlenhof und die Villa an der Elisenstraße, in der die Vermögensberatung sitzt, aufgeben. In der City haben wir dann alles unter einem Dach", so Grunwald.

Weniger Fläche würde weniger Betriebskosten bedeuten. Hinzu kämen die Erträge aus dem Vermietungsgeschäft der neuen Wohnungen. Das alles rechne sich und sei für das Kreditinstitut ein wichtiger Schritt in die Zukunft. "Und das Projekt ist auch ein klares Bekenntnis nach außen, dass wir in der City und selbstständig bleiben wollen", betonte Stefan Grunwald.

Dazu gehört auch, dass die Sparkasse beim Neubau der Wohnungen als Bauherr und Eigentümer auftritt. "Wohnungen fehlen in der City", sagte Grunwald. Er kann sich hier einen Mix aus bezahlbarem und höherwertigen Wohnraum vorstellen. "Und 100 neue Bewohner sorgen ebenfalls für die Belebung der Innenstadt", sagte Grunwald.

Im Zuge ihrer Neuausrichtung hat die Sparkasse bereits aus den Geschäftsstellen Merscheid, Widdert, Mangenberg, Weyer und Fronhof das Personal abgezogen und die Filialen zu Selbstbedienungsstandorten umgewandelt. "Wir sind in konkreten Verhandlungen über Nachnutzungen", sagte Grunwald. Er geht "in den nächsten Wochen" von Vereinbarungen aus.

Perspektivisch ist auch für Ohligs (Filialen am Bremshey-Platz und am Markt) nur noch ein Standort vorgesehen.

(uwv)
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