Solingen Spielen und klettern auf Lok "Schnaufi"

Solingen · Alte Lokomotive am Engelsberger Hof ist vom TÜV freigegeben / Initiative "Rettet Schnaufi" setzt Arbeit fort.

Es ist das gute Ende einer langen Geschichte: Rund drei Jahre, nachdem "Schnaufi", die Lokomotive auf dem Engelsberger Hof, wegen Sicherheitsmängeln gesperrt wurde, ist sie jetzt wieder zum Spielen und zum Klettern freigegeben. Ende vergangener Woche wurde die Lokomotive vom TÜV begutachtet und keine Mängel mehr festgestellt. "Die Resonanz der ersten Kletterer, übrigens Kinder und Erwachsene, ist sehr positiv", sagt Uli Baersch, Vorsitzender der Initiative "Rettet Schnaufi".

Die Gesamtkosten für die Sanierung und die aufwendige Netz- und Seilkonstruktion, die "Schnaufi" sicherer machen soll, beliefen sich auf rund 56 000 Euro: Die Hälfte davon, 28 000 Euro, hat die Initiative, deren Mitglieder sich Anfang 2013 über das Netzwerk Facebook gefunden haben, aufgebracht. Die andere Hälfte zahlte die Stadt aus Haushaltsmitteln, die eigentlich bereits für die Entsorgung von "Schnaufi" und ein Ersatzspielgerät bereit gestellt worden waren.

"Meilensteine unserer Arbeit waren in jedem Falle die beiden großen Kinderfeste, die wir im April 2013 und 2014 ausgerichtet haben", berichtet Uli Baersch. Über die Einnahmen der Veranstaltungen und Spenden hätte die Initiative die notwendige Summe aufbringen können. "Es ist uns gelungen, allen Kritikern und Gegnern zu trotzen. Wir haben in der Initiative und mit der Stadt an einem Strang gezogen und es so geschafft, unseren Anteil zusammen zu bekommen", so Baersch. Der Zusammenhalt in der Gruppe sei fantastisch gewesen - genauso wie die Unterstützung durch Privatpersonen und Unternehmen.

So habe beispielsweise die Firma Visser die Lok unentgeltlich gesandstrahlt und lackiert, das Unternehmen G+O Müller habe umsonst Fundamente gesetzt. Warum sich all die Arbeit gelohnt hat, bringt der achtjährige Henri auf den Punkt: "Es ist toll, dass die Lok jetzt Seile und wieder Farbe hat und dass man wieder klettern kann", sagt der Grundschüler, während er gekonnt von Netz zu Netz krabbelt.

"Was mir gut gefällt, sind vor allem zwei Sachen", sagt Artur Pach von der Stadt: "Erstens, dass die Lokomotive als Alleinstellungsmerkmal des Engelsberger Hofs erhalten werden konnte, zweitens dass nun neue Spielfunktionen hinzugekommen sind, während die Lok in ihrer Form bestehen geblieben ist".

Die Initiative "Rettet Schnaufi" will weitermachen - als Verein mit einem neuen Namen und neuen Projekten, jedoch mit der gleichen Grundidee: "Der Verein ,Volldampf für Kinder' wird weiterhin jedes Jahr ein Kinderfest auf die Beine stellen, denn etwas Vergleichbares gibt es hier sonst nicht. Zudem wollen wir jedem die Möglichkeit geben, bei uns ein Projekt für Kinder und Jugendliche vorzustellen, dessen Realisierung dann durch den Verein unterstützt wird", sagt Nicole Molinari, die im Verein den stellvertretenden Vorsitz übernommen hat.

Zum Vorsitzenden wurde Uli Baersch gewählt. Einzige Voraussetzung für vorgestellte Projekte: "Die Vorschlagenden müssen einen Eigenanteil erbringen. Das muss kein finanzieller Anteil sein, sondern kann beispielsweise auch mit Unterstützung beim Kinderfest abgegolten werden ", so Molinari. Sie investierten viel ehrenamtliches Engagement und wollten so den Kreis der Aktiven erweitern.

Wer Interesse hat, Mitglied zu werden oder den Verein zu unterstützen, kann sich ab kommenden Montag auf der Internetseite www.volldampf-für-kinder.de informieren.

(mxh)
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