Solingen Spinnen im Grünen

Solingen · Zum Erfahrungen austauschen wurden im Botanischen Garten Spinnräder in Betrieb genommen.

 Iris Güldenring spinnt schon seit 20 Jahren. "Mit der Handspindel", sagt sie. Ihre erste Spindel hat sie bei einer Mittelalterveranstaltung erworben.

Iris Güldenring spinnt schon seit 20 Jahren. "Mit der Handspindel", sagt sie. Ihre erste Spindel hat sie bei einer Mittelalterveranstaltung erworben.

Foto: Stephan Köhlen

Blauer Himmel, Sonnenschein und blühende Blumen. Das ist die Kulisse des ersten Spinn-Treffens im Botanischen Garten. Hier werden mit bloßen Füßen die Trittbretter getreten, das Spinnrad dreht sich mit gleichmäßigem Geklapper, und die Fäden wickeln sich auf die Spule.

"Spinnkurse für Anfänger gibt es ja schon eine Weile hier, und sie wird es auch weiterhin geben", sagt Sabine Schulz-Wolff, Leiterin der Spinnkurse und Initiatorin des Spinn-Treffens. Dieses Treffen soll für all jene sein, die das Spinnen bereits beherrschen. "Es ist zum Treffen, Austauschen, miteinander Spinnen gedacht", sagt Sabine Schulz-Wolff. Einige sind gekommen, haben ihr Spinnrad mitgebracht und sind eifrig dabei, aus Wolle Garn zu machen.

Lena Staschke ist dazu sogar aus Willich gekommen. "Meine Mutter hat mich als Kind infiziert, aber richtig intensiv spinne ich seit drei Jahren", erzählt sie. Ihr Spinnrad heißt Eva. "Wie meine Freundin." Das Spinn-Treffen findet sie eine tolle Idee. "Es ist so furchtbar langweilig, alleine zuhause zu sitzen und zu spinnen." Hier könne man sich mit anderen austauschen. Zum Beispiel über die unterschiedlichen Tricks, mit welchen außergewöhnliches Garn gesponnen werden kann.

Sabine Schulz-Wolff spinnt ein blau-grünes Garn. Dazu muss sie erst die verschieden eingefärbte Wolle mischen. Sie hat direkt mit dem Spinnrad angefangen. Und da gibt es so manchen Unterschied. Manche Spinnräder sind schräg gebaut, andere aufrecht stehend. Die Aufrechten werden "Bock" genannt und die Schrägen "Ziege". Es gibt Spinnräder, die sich nicht nur für das Spinnen von Wolle, sondern auch für Flachs eignen. Für die Hobby-Spinner, die kein Rad mitbringen können, stehen an diesem Nachmittag Geräte zum Ausleihen bereit.

Sabine Schulz-Wolff verbindet das Spinnen gerne mit dem Botanischen Garten. "Ich bin selbst Mitglied der Stiftung und mache hier einiges ehrenamtlich", verrät sie. "Ich möchte viele Leute in den Garten bringen." Das Spinn-Treffen eigne sich sehr gut dafür, da so auch Nicht-Solinger den Weg in den Botanischen Garten finden würden. Es soll im Übrigen nicht das letzte Treffen gewesen sein. "Ich würde es gerne regelmäßig organisieren", sagt Sabine Schulz-Wolff. "Weil in Gesellschaft spinnen, viel schöner ist als alleine." Vielleicht an einem wiederkehrenden Samstag im Monat. Was Termin und Uhrzeit betrifft, werde sie das mit den übrigen Teilnehmern des ersten Spinn-Treffens abstimmen.

Informationen zu Treffen und Kursen per Mail-Anfrage an schuwo13@hotmail.com

(sue)
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