Lokalsport 2:3-Pleite beendet Volleys-Meisterträume

Solingen · Der Solinger Zweitligist kann den Ausfall von drei Stammspielern nicht kompensieren und verliert im Tiebreak gegen Braunschweig.

 Es war das längste Volleys-Spiel in dieser Saison: Nach 130 Minuten stand die Niederlage der Volleys (v.l. Toni Mester und Daniel Wernitz) fest.

Es war das längste Volleys-Spiel in dieser Saison: Nach 130 Minuten stand die Niederlage der Volleys (v.l. Toni Mester und Daniel Wernitz) fest.

Foto: Stephan Köhlen

Gestern Abend um 18.29 Uhr stand fest: Die Solingen Volleys dürfen sich mit großer Sicherheit von ihren Meisterträumen verabschieden. Denn sowohl Lindow-Gransee als auch Bitterfeld-Wolfen haben bei noch zwei ausstehenden Saisonspielen die bessere Ausgangsposition im Kampf um die Zweitliga-Krone. Die Solinger sind nach der überraschenden 2:3 (23:25, 25:23, 25:12, 23:25, 14:16)-Niederlage im Heimspiel gegen den USC Braunschweig nur noch Dritter.

Dabei hatte Bernd Werscheck vor dem Spiel sogar mit einer Pleite gerechnet. Denn der Headcoach musste vor dem Anpfiff gleich mehrere Hiobsbotschaften hinnehmen: Diagonalangreifer Christian Gosmann war mit Fieber nicht einsatzfähig, und auch Kapitän Oliver Gies konnte mit anhaltenden Rückenproblemen nicht helfen. Beide schauten von der Bank aus zu. Wadenprobleme ließen bei Zuspieler Huib den Boer nur einige Aufschläge zu. Zudem ist Nachwuchstalent Tim Grozer mit der U 19-Nationalmannschaft unterwegs.

"Drei Stammspieler und Tim zu ersetzen, das ist kaum möglich", sagte Werscheck, dem aufgrund des dezimierten Kaders so gut wie keine Wechselmöglichkeiten blieben. "Aber trotzdem hätte es fast gereicht. Ich bin unendlich enttäuscht, kann aber keinem aus meiner Mannschaft einen Vorwurf machen."

Der Trainer schickte eine Formation aufs Feld, die so noch nie zusammengespielt hatte. Während Daniel Wernitz (Außen), Christian Schmäschke (Diagonal), Tom Weber (Libero), Tom-Julius Werscheck (Zuspiel) sowie Toni Mester und Dirk Pietzonka (Mitte) auf ihren angestammten Positionen zum Einsatz kamen, wurde Mittelblocker Thomas Stark zum Außenangreifer umfunktioniert. Und das machte sich vor allem in der Annahme bemerkbar. Diese präsentierte sich vor allem im ersten Satz äußerst wackelig. Der Gast zog auf 18:14 davon, die Volleys gingen beim 21:20 aber sogar in Führung. Trotzdem gelang der Satzgewinn nicht. Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie mit vielen Auszeiten und kaum längeren Ballwechseln sehr zerfahren. Auch hier lagen die Volleys mit 17:19 zurück, führten anschließend mit 21:20 und brachten den Abschnitt mit 25:23 nach Hause.

Im dritten Satz zeigten sich die Gastgeber dann plötzlich wie verwandelt: Die Annahme war nun stabil, der Block stand gut, und die Angriffe waren effektiv. Vor allem Oliver Schmäschke, Thomas Stark und Toni Mester drehten richtig auf. Über 6:0, 14:5 und 20:8 ging der Durchgang mit 25:12 an die Volleys. "Das war einfach perfekt", freute sich Bernd Werscheck über den souveränen Satzgewinn.

Auch nach dem weiteren Seitenwechsel sah es zunächst gut aus, doch beim 6:6 hatte Braunschweig ausgeglichen. Trotz unbändigem Siegenswillen, wobei Daniel Wernitz bei einer Rettungsaktion eine Bande komplett abräumte, ging der Satz wieder an den USC - ebenso der Tiebreak. Einen Matchball hatte der Gastgeber zwar, doch der spätere "Mann des Spiels" Wernitz setzte den Aufschlag ins Netz. So feierte anschließend der Gast, der nach dem 16:14 den Klassenerhalt gesichert haben dürfte - um 18.29 Uhr.

Volleys: Weber, Wolff - den Boer, Stark, Pietzonka, Mester, Schmäschke, Werscheck, Wernitz

(sbi)
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