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Fechten An Erfahrung reicher

Nur einen Monat nach den Kadetten-EM in Athen wartet auf Tim Kuchalski die nächste große Bewährungsprobe: die Weltmeisterschaft in Aserbaidschan. Hier startet der Degenfechter im Einzel sowie bei den Junioren im Team.

Seine internationale Erfahrung hatte sich bis vor kurzem auf ein Weltcup-Turnier beschränkt. Und das war auch nur in Deutschland. Demnach war die Teilnahme an den Kadetten-Europameisterschaften in Athen vor einem Monat für Tim Kuchalski ein Sprung ins kalte Wasser. Mitgenommen hat der 15-Jährige die Erfahrung, dass es auch in anderen Nationen gute Degenfechter gibt. "Und dass man mit der richtigen Einstellung gegen Jeden gewinnen kann."

Die Niederlage, die für ihn bereits in der 32er-Runde das Aus bedeutete, wurmt ihn heute noch. "Weil es nur eine Frage der Taktik gewesen war", blickt Tim Kuchalski zurück. Dem für Bayer Leverkusen startenden Solinger war als Ratschlag mit auf den Weg gegeben worden, dass sein italienischer Kontrahent seine Gefechte langsam aufnehmen würde. "Stattdessen hat er losgelegt wie die Feuerwehr." Filipo Signani führte schnell 6:1, "und ich hatte deswegen einen kleinen Blackout". Mit einer 9:15-Niederlage war für Tim Kuchalski die Einzel-Konkurrenz bei den Europameisterschaften auf Platz 26 beendet. Damit erging es der Nummer Zwei der deutschen A-Jugend-Rangliste nicht viel besser als seinen deutschen Teamkollegen. Auch sie scheiterten in der gleichen Runde — jeweils an den späteren Top-Vier. "In der Mannschaft konnte man sehen, dass wir gar nicht so schlecht waren wie es die Ergebnisse im Einzel hatten vermuten lassen." Erst im Halbfinale scheiterten Kuchalski und Co. Natürlich an Italien, der dominierenden Degen-Nation in dieser Altersklasse. Immerhin gab es für den Sieg gegen die Schweiz Bronze.

Mit diesen Erfahrungen ist Tim Kuchalski vor seiner zweiten großen internationalen Bewährungsprobe deutlich gelassener. Gestern ging es mit dem Flieger von Frankfurt aus nach Aserbaidschan, wo ab Samstag die Weltmeisterschaften der Kadetten und Junioren in allen Waffen-Kategorien stattfinden. "Um das Einzel mache ich mir keine Gedanken. Da bin ich für mich alleine verantwortlich."

Nervöser ist der 15-Jährige vor einem möglichen Einsatz im Teamwettbewerb der Junioren. Hier hatte Tim Kuchalski bei der Nominierung (vermutlich aus Kostengründen) überraschend den Vorzug bekommen — unter anderen vor den Solingern Falk Spautz und Benjamin Cremer, die in der Junioren-Rangliste auf den Positionen drei und fünf weit vor dem Gesamtschüler geführt werden. "Ich möchte zeigen, dass ich berechtigt mitgenommen wurde", sagt Kuchalski, der im deutschen Quartett als Ersatzmann vorgesehen ist.

(RP)
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