Volleyball Auf die Spielweise der "Wundertüte" freuen

Solingen · Die TSG Solingen Volleys empfangen morgen den Aufsteiger SF Aligse. Für Bernd Werscheck sind die Gäste eine Bereicherung für die Liga.

Volleys-Trainer Bernd Werscheck ist ein Fan des Zweitliga-Aufsteigers SF Aligse - und gibt das auch ganz offen zu. Schon nach dem 3:2-Sieg im Hinspiel erzählte er begeistert von der beeindruckenden aber immer fairen Atmosphäre in einem Hexenkessel mit fast 700 Zuschauern. Dabei wussten vor der Saison wohl nur Geografie-Experten, wo Aligse überhaupt liegt. Mittlerweile ist der 1700-Einwohner-Ort 16 Kilometer östlich von Hannover vielen Volleyball-Fans ein Begriff. "Aligse ist eine Bereicherung für die Liga", sagt Werscheck. "Sie machen das Beste aus ihren Möglichkeiten - und da können sich auch die großen Vereine noch etwas abschauen."

Morgen wird der Tabellenfünfte in Solingen zu Gast sein (16 Uhr, Wittkulle). Und dann gilt es auch für die Volleys, das Beste aus ihren Möglichkeiten zu machen. Denn Kapitän Oliver Gies fällt mit seinem Muskelfaserriss in der linken Wade länger aus als gedacht. Und ihn zu ersetzen, ist kaum möglich. Das hat auch die deutliche 0:3-Niederlage vor zwei Wochen in Bitterfeld gezeigt. "Theoretisch ist Aligse nicht so stark wie Bitterfeld - vor allem auswärts", sagt Bernd Werscheck. "Sie spielen allerdings sehr unkonventionell. Wenn das klappt, wird es schwer für uns." Deshalb gelte es, von Beginn an hellwach zu sein und schnell in den Rhythmus zu finden. Auf jeden Fall können sich die Zuschauer auf die Spielweise der "Wundertüte", so Werscheck, freuen. Dabei werden - anders als es oft sonst der Fall ist - auch zahlreiche Gäste-Fans erwartet.

Nicht nur auf dem Feld ist Spannung garantiert - auch in der Tabelle: Vier Mannschaften kämpfen um den Zweitliga-Titel. Spitzenreiter Lindow (37 Punkte), der Zweite Bitterfeld (ebenfalls 37) und Solingen (36) haben allesamt zwölf von 17 Spielen gewonnen. Auch das Satzverhältnis ist nahezu identisch. Bocholt als Vierter hat 34 Punkte auf dem Konto, aber auch ein Spiel weniger absolviert. Aufstiegsambitionen hat allerdings nur der VC Bitterfeld-Wolfen, der als einziger den Lizensierungsantrag für die Erste Liga gestellt hat. Doch Meister will jede der vier Mannschaften werden. Und bei einer Niederlage könnte sich Solingen fast schon von diesem Traum verabschieden.

Deshalb ist es umso wichtiger, dass - mit Ausnahme von Gies - alle Spieler fit sind. Und eine weitere gute Nachricht hat Bernd Werscheck auch noch parat: Tim Grozer gehört zum vorläufigen Kader für die U20-Europameisterschaft. Nach der Vorbereitung werden zwar noch zwei Spieler gestrichen, doch der Volleys-Headcoach setzt darauf, dass das 16-jährige Talent vom 4. bis 12. April mit in die Türkei darf. "Er ist sehr gut drauf und muss einfach mit. Wir müssen dann zwar auf ihn verzichten, machen das aber gerne und drücken ihm die Daumen."

Passend dazu wird die Heimpartie am Sonntag im Zeichen der Jugend stehen: Der Spieltag wird von der Stadtsparkasse Solingen präsentiert, die der Volleys-Jugend neue Spielbälle überreichen werden.

(sbi)
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