Lokalsport Aufderhöhe macht den Klassenerhalt perfekt

Solingen · Handball: TSV besiegt am letzten Spieltag den TV Angermund mit 34:24 und bleibt dank des direkten Vergleichs mit Lobberich in der Oberliga.

Freibier für die Zuschauer gab es bereits vor dem Anpfiff im gutbesuchten "Bunker" - eine schöne Geste für die treuen Fans, die in dieser saison einige Katastrophen-Spiele miterleben mussten. Am Samstag lief alles aber rund für den Handball-Oberligisten TSV Aufderhöhe. "Wir haben hervorragend gespielt", sagte Mirko Bernau in seinem sechsten und letzten Spiel als Trainer der Gastgeber. Den Job hatte er nach dem 20. Spieltag von Max Ramota übernommen. Sechs Zähler unter seiner Regie reichten hauchdünn, weil der punktgleiche TV Lobberich im direkten Vergleich den Kürzeren zog. "Ich gehe mit einer Träne im Knopfloch", meinte Bernau: "Die Zeit war emotional anstrengend, aber es hat auch extrem viel Spaß gemacht. Die Mannschaft hat mir sehr viel zurückgegeben."

Gegen den TV Angermund stand die Abwehr überragend, im Angriff war die Disziplin der Schlüssel zum Kantersieg. Die total fokussierten Aufderhöhe fabrizierten kaum Fehler, betonten neben allem Kampf auch spielerische Akzente und setzten sich Schritt für Schritt ab. "Ich wusste nach 40 Minuten, dass sich Angermund nicht mehr zurück ins Spiel beißen würde", meinte Bernau. In der Tat war ab dem 26:19 gegen einen Gegner, der sein Saisonziel mit Platz zwei übererfüllt hatte, Schaulaufen angesagt. Am Ende hieß es 34:24 (17:12). Riesigen Anteil daran hatten Frank Berblinger, Matthias Späth sowie die Zulauf-Brüder Kris und Tim. "Aber gut waren alle", befand Bernau. Auch Linksaußen Michael Schmitz, der mit gebrochenem Daumen auflief.

Der TSV steht jetzt vor einem gewaltigen Schnitt. Bernaus Nachfolger Elmar Müller wirbelt bereits seit Wochen im Hintergrund und ist mit Feuereifer bei der Sache. So hat er unlängst Fabian Mann zum Weitermachen überredet - allerdings wird der Torwart als zweiter Linksaußen in den Kader rücken und nur noch im Notfall zwischen die Pfosten gehen. Lukas Diel, der Keeper der zweiten Mannschaft, übernimmt für ihn. Mitte dieser Woche sollen Entscheidungen bezüglich zweier Neuzugänge, die bereits ein Probetraining absolviert haben, fallen. Einer der beiden Kandidaten ist ein Ungar, auf den Müller große Stücke hält.

Müllers Vor-Vorgänger Max Ramota war mit Beginn der zweiten Halbzeit in der Halle, er wurde ebenfalls gebührend verabschiedet. "Ich wollte kein schlechtes Karma verbreiten", meinte er selbstironisch auf die Frage, warum er nicht zu Beginn erschienen sei. Durch seinen Rücktritt trug auch er zum Klassenerhalt bei. Nach tollem Start und dann zehn sieglosen Spielen, zeigte Ramota wahre Größe, machte den Weg frei und fieberte mit. "Er war weiter Mitglied in unserer Mannschafts-WhatsApp-Gruppe", berichtet Bernau: "Das ist sicher nicht überall üblich."

TSV: Mann, Wiebusch, Alius - Berblinger (13/9), K. Zulauf (5), Schmitz, Späth (je 4), Schönfeld, T. Zulauf, Jentzsch (je 2), Hadamek, Felder (je 1), Plaskocinski, Zimmermann.

(RP)
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