Volleyball Beachboy Bernd Werscheck ist zurück

Solingen · Der Trainer der Solingen Volleys betrieb zwei Trainingslager in der Sonne. Sonntag geht es in der Halle im Pokal weiter.

 Entspannte Atmosphäre: Jonas Reckermann, Bernd Werscheck und Julius Brink (von links) gaben Volleyball-Training auf Kos.

Entspannte Atmosphäre: Jonas Reckermann, Bernd Werscheck und Julius Brink (von links) gaben Volleyball-Training auf Kos.

Foto: Robinson

28 Grad, strahlender Sonnenschein, Strand und Meer. Bernd Werscheck hätte es in den vergangenen Wochen wirklich schlechter treffen können. Der Headcoach der Solingen Volleys war vom Touristikunternehmen Robinson Club gebucht worden, um zwei Beachvolleyball-Camps zu leiten. Das erste mit Unterstützung der Vize-Weltmeisterinnen Karla Borger und Britta Büthe in der Türkei.

Während des zweiten Camps auf der griechischen Insel Kos durfte er mit noch prominenteren "Co-Trainern" zusammenarbeiten - und zwar mit den Olympiasiegern Julius Brink und Jonas Reckermann. "Das war ein Traum", sagt Bernd Werscheck und blickt zurück: "Es hat wahnsinnig Spaß gemacht, und wir hatten top Wetter."

Bereits vor der Vertragsunterzeichnung mit dem Solinger Volleyball-Zweitligisten war der 53-Jährige für diese Events gebucht worden. So konnte er das WVV-Pokalfinale gegen Bocholt vor zwei Wochen nicht live verfolgen, den Sieg im Ligaspiel gegen Humann Essen am vergangenen Samstag hingegen schon - wenn auch nicht vor Ort. "Ich habe am Liveticker gesessen und das ganze Camp verrückt gemacht", sagt der Coach. Alle Teilnehmer und Trainer, allen voran der ehemalige Volleys-Spieler Julius Brink, hätten mit den Solingern mitgefiebert.

Zwei Spiele, zwei Siege - sein Solinger Co-Trainer Oliver Gies hat perfekte Arbeit geleistet. "Oli ist ein richtig Guter. Wir sind froh, dass wir ihn haben", sagt Werscheck, der die Arbeit seines spielenden Co-Trainers zu schätzen weiß. "Allerdings ist er jetzt in Führung gegangen", sagt der Trainer und spielt darauf an, dass Gies - Pokal und Meisterschaft zusammengerechnet - mittlerweile einen Sieg mehr auf dem Konto der Volleys verbucht hat als er selbst. "Da ist ein interner Konkurrenzkampf entbrannt", sagt Werscheck und lacht.

Auch wenn er die Zeit in der Sonne genossen hat - und mit noch mehr Bräune als ohnehin schon ins triste Deutschland zurückgekehrt ist -, freut er sich auf die Pokal-Qualifikation für das DVV-Achtelfinale. Gegner ist am Sonntag um 16 Uhr (Wittkulle) der FC Schüttorf. Sollte das Spiel gewonnen werden, dürften die Volleys am Mittwochabend, 12. November (19.30 oder 20 Uhr), den deutschen Rekordmeister VfB Friedrichshafen empfangen.

Das ist aber noch Zukunftsmusik. Erstmal muss Schüttorf besiegt werden. Werscheck prophezeit ein schönes und spannendes Spiel, in dem er die Chancen eigentlich auf 50 zu 50 beziffert. "Aber weil wir ein Heimspiel haben, denke ich, dass wir mit 52 Prozent knapp vorne liegen." Der komplette Kader wird dabei sein, um ein Stück Vereinsgeschichte zu schreiben. Allerdings hat Zuspieler Huib den Boer mit Problemen an der Achillessehne zu kämpfen.

Ein weiteres Problem könnte es noch geben: Sollte Werscheck am Sonntag lautstark seine Spieler coachen wollen, bleibt abzuwarten, ob ihm dies gelingt. Denn seine Stimme ist ein wenig angeschlagen. "Zwei Wochen lang am Meer gegen den Wind anbrüllen - das hat Spuren hinterlassen", sagt der 53-Jährige. Es war also doch nicht alles perfekt während der ansonsten traumhaften zwei Wochen in der Sonne.

(sbi)
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