Bergischer Hc Am Ende sind die Gäste nur noch ein Sparringspartner

Solingen · Die Partie im Spielfilm: Christian Hoßes Tor zum 12:14 lässt die Flensburger Fans verstummen, doch dann drehen die Gastgeber auf.

4. Minute Doppelte Schwierigkeit beim Abschluss für Arnor Gunnarsson. Der Rechtsaußen des Bergischen HC muss nicht nur schauen, wie er den Ball an Flensburgs Keeper Mattias Andersson vorbei bekommt, sondern zugleich auch darauf achten, dass er nicht auf dem vor ihm im Wurfkreis rutschenden Mitspieler Max Weiß landet. Andersson macht sich breit, hält und leitet sofort den Tempogegenstoß ein. Aber auch dessen Gegenüber Björgvin Gustavsson kommt gut ins Spiel, pariert den freien Wurf von Thomas Mogensen beim Stand von 0:1.

8. Minute Mit zielstrebigen Einzelaktionen und zwei Toren in Serie zum 3:4 verhindern Viktor Szilágyi und Alexander Oelze einen Fehlstart der Gäste. Weniger konsequent sind die Angriffsbemühungen des BHC jedoch in den zweieinhalb Minuten danach. Würfe bleiben im Block hängen oder werden einfache Beute von Andersson - die Einladung an die SG Flensburg/Handewitt zu ihrem gefürchteten Konterspiel. Nach Anders Eggerts 8:3 (11.) hat BHC-Coach Sebastian Hinze genug gesehen und bittet seine Mannen zur Auszeit.

13. Minute Als alles so aussieht, dass die Bergischen ähnlich vorgeführt werden würden wie bei allen bisherigen Auftritten in der Flens-Arena, holen sie sich mit einer Umstellung in der Abwehr Sicherheit. Ace Jonovski rückt verstärkend neben Moritz Preuss und Max Weiß in den Innenblock. Während die Norddeutschen damit beschäftigt sind, dagegen ein neues Offensivkonzept zu entwickeln, vernachlässigen sie etwas ihre Abwehrarbeit. Maciej Majdzinski, Szilágyi und Gunnarsson nutzen das aus, um mit ihren Treffern den 5:11-Rückstand bis zur 16. Minute auf 8:11 zu verkürzen.

22. Minute Als Christian Hoße mit einem sehenswerten Dreher Andersson zum 12:14 von linksaußen überlistet, wird es ruhig in der ausverkauften "Hölle Nord". Nur vier Minuten später jedoch ist keiner der wenigen mitgereisten BHC-Fans mehr zu hören: Die 6300 Zuschauer feiern das 20:14 durch Mogensen - natürlich erzielt nach einem Schnellangriff. Die Phase von sechs Treffern in Folge wurde nur unterbrochen von Gunnarssons Strafwurf zum zwischenzeitlichen 14:17 (23.).

30. Minute Die erste Halbzeit endet mit Ergebniskosmetik: Auch der BHC kann einmal einen Konter laufen und ihn durch Gunnarsson abschließen (15:21). Sieben Sekunden vor dem Signal zur Pause legt der Isländer noch das 16:21 mit seinem bereits fünften sicher verwandelten Siebenmeter nach.

36. Minute Die Norddeutschen gönnen ihrem Gegner keine Sekunde zum Torjubel. Zum wiederholten Mal praktizieren sie nach Gunnarssons Tempogegenstoß-Tor zum 20:24 die Schnelle Mitte. Nur drei Sekunden danach lässt es Mogensen im Netz von Gustavsson zappeln.

44. Minute Die erste kleine magische Handball-Grenze erreicht der Deutsche Vize-Meister bereits 16 Minuten vor Spielende. Die abermalige Umstellung in der Abwehr auf eine 5:1-Variante mit Preuss auf der Spitze kann auch nichts bewirken, wenn die Flensburger immer wieder alleine auf das BHC-Tor zulaufen. Nach dem 22:30 legt Hinze auch seine letzte Grüne Karte zur dritten Auszeit am Kampfgericht ab.

49. Minute Normalerweise geht ein Torwart-Wechsel bei der Gastmannschaft unbemerkt unter. Als Gustavsson beim BHC Platz macht für Christopher Rudeck, gibt es aber Szenenapplaus. Der 21-Jährige hat bekanntlich in der vorigen Saison noch das SG-Trikot getragen.

56. Minute Die Rolle des BHC gleicht inzwischen nur noch der eines Sparringspartners. Der Rückstand ist inzwischen auf 14 Treffer angewachsen. Die heimischen Fans stehen die letzten fünf Minuten und feiern jedes Tor und jede gelungene Aktion frenetisch.

(RP)
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