Bergischer HC BHC kann auswärts wieder nicht punkten

Solingen · Mit 23:25 verliert der Handball-Bundesligist beim direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, dem TVB Stuttgart.

 Arnnor Gunnarsson (am Ball) scheitertet auch einige Male am Stuttgarter Torhüter Johannes Bitter (links), der ein starkes erstes Spiel für den TVB machte.

Arnnor Gunnarsson (am Ball) scheitertet auch einige Male am Stuttgarter Torhüter Johannes Bitter (links), der ein starkes erstes Spiel für den TVB machte.

Foto: Imago

In dieser Saison der Handball-Bundesliga gibt es beim Bergischen HC zwei Konstanten der unschönen Art: das Verletzungspech und die Auswärtsschwäche. Letztere gipfelt darin, dass er nun seit fast einem Jahr auswärts sieglos ist und in dieser Saison noch keinen einzigen Zähler in fremden Hallen ergattern konnte - so auch gestern bei der 23:25 (9:10)-Niederlage beim TVB Stuttgart nicht.

 An Johannes Bitter verzweifelten die BHC-Werfer immer wieder.

An Johannes Bitter verzweifelten die BHC-Werfer immer wieder.

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Zur anderen unschönen Konstante: Hatte es zunächst so ausgesehen, als ob Trainer Sebastian Hinze zum Restrundenauftakt beim direkten Konkurrenten gestern Nachmittag alle Akteure zur Verfügung stehen würden, so erfüllte sich diese Hoffnung nicht. Diesmal erwischte es Fabian Gutbrod, der Halblinke wird mit Patellasehnenproblemen wohl wochenlang ausfallen. Angeschlagen vor dieser wichtigen Partie war auch Kristian Nippes, der Halbrechte war im Training mit dem Fuß umgeknickt und hatte sich dabei einen Bluterguss im Knöchel zugezogen.

Der Vize-Kapitän biss aber auf die Zähne und kam in der zweiten Halbzeit in die Partie. Da erzielte er gleich das wichtige 12:14 in doppelter Überzahl, dem Kapitän Viktor Szilágyi noch das 13:14 folgen ließ. Es war ein Moment, in dem die Hoffnung wieder auflebte, dass der BHC auswärts endlich einmal punkten könnte. Doch es wurde wieder nichts. Die Phasen, in denen die Gäste nicht trafen, wurden länger, die Hausherren kamen so letztlich ungefährdet zum Sieg, bei dem ein Faktor sicherlich der nachverpflichtete Torwart Johannes Bitter vom insolventen HSV Handball war (siehe separaten Spielfilm zur Partie).

Stuttgarts Geschäftsführer Jürgen Schweikardt betonte: "Ich bin froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Das Ergebnis zählt, nicht die Art und Weise." Hinze wiederum hatte sich mehr vom Auftritt seines Teams in Stuttgart versprochen - das merkte man dem Trainer an, auch wenn er das nicht so in Worte kleidete: "Es war ein hartumkämpftes Spiel, von beiden Seiten sehr nervös zu Beginn geführt. Wenn wir da abgezockter gewesen wären, hätten wir uns vielleicht einen Vorteil erarbeiten können. Aber dann kam unser Angriff ins Stocken. Die Abwehr - und auch kämpferisch - war das voll in Ordnung, aber aus dem Angriff und dem Konterspiel kam im Vergleich zu dem, was wir in der Vorbereitung gezeigt haben, zu wenig. Da waren wir vom Kopf her nicht frei genug." Später ergänzte der Coach: "Die Explosion, auf die wir gehofft hatten, haben wir nicht geschafft."

BHC-Beirat Jörg Föste meinte: "Ich halte den Sieg von Stuttgart für verdient. Ausschlaggebender Faktor war der Torwart der Gastgeber, der vor allem auch viele freie Bälle gehalten hat." Während aufseiten der Gäste Islands Nationaltorwart Björgvin Gustavsson in 27 Minuten nicht einen parierte. Immerhin gelang Christopher Rudeck ein gutes Spiel - das reichte aber nicht. "Wir müssen jetzt sehen, dass wir die guten Deckungsaspekte im Training intensivieren, um gegebenenfalls in Berlin was zu holen", schloss Föste mit Blick auf die Partie am kommenden Sonntag. Da dürfte es für den BHC allerdings auch alles andere als leicht sein, den Auswärtsfluch, der dann exakt ein Jahr auf ihm lastet, zu besiegen. Die bislang letzten beiden Zähler gab es am 21. Februar 2015 in Minden - das war in der vergangenen Saison. In dieser gab es in fremden Hallen wie erwähnt noch keinen Punkt. Auch deshalb stehen die Bergischen auf einem Absteigsplatz.

(ame)
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