Bergischer Hc BHC muss in Flensburg diszipliniert sein

Solingen · In der Vorsaison gab es eine 15:34-Klatsche an der Förde. Nun will Trainer Hinze dort am Sonntag "etwas mitnehmen".

An den bislang letzten Auftritt bei der SG Flensburg-Handewitt erinnert sich Sebastian Hinze nicht sonderlich gerne: "Ich habe mir das noch mal auf Video angeguckt. Das war schon bitter", meint der Trainer des Bergischen HC vor dem Spiel der Handball-Bundesliga am Sonntag (15 Uhr) an der Förde. Mit 15:34 wurden seine Spieler am 26. März dieses Jahres abgewatscht. Nun sagt Hinze: "Das ist aber auch schon ein halbes Jahr her. Wir fahren nicht dahin, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, sondern um etwas mitzunehmen."

Dass das beim Champions-League-Sieger nicht einfach wird, weiß der Handballlehrer natürlich auch: "Ich habe vor der Saison gesagt, dass wir bei einer optimalen Leistung von uns bei 80, 90 Prozent der Gegner eine Siegchance haben. Flensburg zählt eher zu den anderen zehn, 20 Prozent. Da kommt es auch auf Sachen an, die wir nicht beeinflussen können - zum Beispiel, dass dann Flensburg nicht gut drauf ist." Bliebe ja die Hoffnung, dass die Norddeutschen durch die Mehrfachbelastung in der Champions League etwas schwächeln. Hinze winkt ab: "Flensburg ist das gewohnt, die kennen den Rhythmus. Und sie sind von der Quantität und Qualität so aufgestellt, dass sie Champions League und Bundesliga spielen können. Es kommt für sie ja auch nicht überraschend, dass sie englische Wochen haben - so als Champions-League-Sieger."

Überraschend kommt die anstehende englische Woche mit dem Pokalspiel am Mittwochabend gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke zwar auch für den BHC nicht, doch für die "Löwen" ist es mit ihrem 14-Mann-Kader ungleich schwerer, die Mehrfachbelastung aufzufangen. "Es ist natürlich auch ungünstig, dass die englische Woche für uns mit einer sehr weiten Auswärtsfahrt anfängt, und dass wir so quasi ohne Vorbereitung im Pokal spielen müssen", erläutert Hinze zudem.

Zu den Strapazen der langen Fahrt gesellt sich der Umstand, dass der BHC in fremden Hallen in dieser Saison noch sieglos ist - kein gutes Vorzeichen für eine Partie beim "vielleicht besten Heimteam der Liga", wie BHC-Kapitän und Ex-Flensburger Viktor Szilágyi findet. Hinze erklärt: "Wir haben es auswärts noch nicht so geschafft, weil wir jeweils Phasen von ein paar Minuten hatten, die wir zu Hause nicht hatten. Wir müssen auswärts aber an dieselbe Intensität und taktische Disziplin herangekommen, die uns die vier Heimsiege ermöglicht hat." Der Trainer betont: "Wichtig ist, dass wir in der Abwehr in die Zweikämpfe kommen. Flensburg hat ein breites Spielsystem, in dem sie immer vorbereitende Aktionen haben, mit denen sie viel Raum schaffen. Wir dürfen Spielern wie Mogensen, Glandorf oder Nenadic diese Räume nicht bieten. Wir müssen noch aggressiver und aktiver decken." Der Schlüssel dazu: "Unsere Abwehr funktioniert nur mit Leidenschaft. Das wird ein harter Kampf. Da braucht es Zweikampf- und Hilfsbereitschaft."

Das allein wird aber nicht reichen, und so ergänzt Hinze: "Im Angriff brauchen wir Abschlüsse, mutige Abschlüsse, ohne dass wir uns zu viele Fehler erlauben. Denn deren Konter können wir dann nicht verteidigen. Wir müssen sehr, sehr mutig in den hundertprozentigen Abschluss kommen." Und weiter: "Unser Angriffsspiel ist weiter als vor einem halben Jahr, wir haben in der Spieldisziplin einen großen Schritt nach vorne gemacht." Damit soll der Auftritt in Flensburg nun besser als im März ausfallen.

(ame)
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