Bergischer Hc BHC muss Pokalaus schnell verkraften

Solingen · Nach der 26:32-Niederlage gegen Lübbecke steht schon morgen das nächste Heimspiel an: in Wuppertal gegen Lemgo.

 Angeschlagen, aber einsatzfähig für das Spiel gegen Lemgo morgen: BHC-Kapitän Viktor Szilágyi.

Angeschlagen, aber einsatzfähig für das Spiel gegen Lemgo morgen: BHC-Kapitän Viktor Szilágyi.

Foto: Sascha Klahn

Die Kulisse in der Klingenhalle war schon ein wenig erschreckend. Der Bergische HC konnte getrost darauf verzichten, die Tribünen hinter den Toren aufzubauen, weil so wenige Zuschauer den Vorverkauf des Pokalspiels gegen den TuS N-Lübbecke genutzt hatten. Gerade 800 Menschen fanden den Weg in die Halle. Zum Vergleich: Beim letzten Pokal-Heimspiel, in dem die Löwen als damaliger Zweitligist den HSV Handball empfangen hatten, war die Begegnung nahezu ausverkauft gewesen.

Ob es an der Atmosphäre lag, dass der Bergische HC nie die Leidenschaft entfachen konnte, die er zum Gewinnen benötigt? "Klar fehlte in den Momenten, in denen es nicht lief, die Hilfe von außen", meinte Sebastian Hinze. "Aber das hatten wir vorher gewusst. Der Impuls hätte von uns kommen müssen." Der BHC-Trainer sprach seiner Mannschaft nicht die kämpferische Einstellung ab, "aber wir sind nie zu unserer Wettkampf-Mentalität gekommen. Dadurch ist es uns nicht gelungen, einen heißen Pokalkampf hinzubekommen". Und so ging die Partie mit 26:32 (11:13) verloren.

Lange hielten die Bergischen trotzdem mit. Bis etwa zehn Minuten vor Schluss hätte sich die Begegnung noch zugunsten der Löwen drehen können. Doch der entscheidende Schritt fehlte - das wichtige Tor, das eine Wende hätte einläuten können. Dafür sorgte vor allem Nikola Blazicko im TuS-Gehäuse. "Mehr als 20 Fehlwürfe sind schon eine Menge Holz", fand Hinze, der auch mit seiner Abwehr nicht gerade glücklich war. "Der TuS N-Lübbecke hat den Stress, den wir mit unserer Abwehr erzeugen wollten, überhaupt nicht zugelassen. Und dann gab es viele Würfe ohne Kontakt."

Das Pokal-Kapitel müssen die Löwen nun abhaken, denn morgen steht bereits das nächste Bundesliga-Spiel auf dem Programm. In der Unihalle Wuppertal empfangen sie vor gewiss mehr als 800 Zuschauern mit dem TBV Lemgo den Drittletzten. "Nach dem emotionalen Hoch gegen den VfL Gummersbach sind wir nun in einem Tief", stellte Hinze fest. "Die Enttäuschung ist einfach da, weil wir in den letzten beiden Spielen nicht das abgerufen haben, was wir zeigen können."

Ob der TBV Lemgo deshalb genau der richtige Gegner ist? Hinze: "Wir müssen immer unsere optimale Leistung abrufen, um in der Bundesliga zu gewinnen." Das gilt natürlich auch gegen die Lipperländer, die derzeit unter ihren Möglichkeiten spielen. Vier Punkte hat der TBV erst geholt. "Das Tempo-Spiel hat dort zuletzt ein wenig gehakt. Aber wir müssen natürlich mit ihnen rechnen", sagte Hinze. "Denn die Qualität ist da." Mit Finn Lemke, Hendrik Pekeler und Timm Schneider verfügt Lemgo über drei aktuelle Nationalspieler. Auch durch die Hilfe der eigenen Zuschauer im Rücken hofft Hinze auf einen Weg aus dem Tief. Die Vorbereitung ist kurz. Nur drei Mal trainiert die Truppe zwischen Pokal- und Bundesliga-Partie. Fit sind alle bis auf den langzeitverletzten Max Weiß. Viktor Szilágyi ist gegen Lübbecke zwar unglücklich gestürzt, hat sich aber keine größeren Blessuren zugezogen.

(trd)
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