Bergischer HC BHC richtet Pokalturnier in der Klingenhalle aus

Solingen · Zweitligist Neuhausen und Drittligist Hüttenberg haben abgesagt, bei Drittligist Rodgau ist die Halle zu klein.

Die Reform des Pokalwettbewerbs im Deutschen Handball-Bund (DHB) birgt Schwierigkeiten. Dass nun 64 Mannschaften in der ersten Runde in 16 Turnieren mit jeweils vier Teams antreten, sollte die Belastungen eigentlich reduzieren.

Doch nun zeichnet sich ab, dass die Idee, die vorsieht, dass nicht die beteiligten Erstligisten als Ausrichter fungieren, problematisch ist. So hat im Falle des Erstrundenturniers, an dem der Bergische HC teilnimmt, der ursprünglich als Ausrichter vorgesehene TV Neuhausen die Austragung abgesagt: "Erstens wird unsere Halle renoviert", erklärt TVN-Geschäftsführer Alexander Trost auf Anfrage unserer Redaktion. "Wir bekommen eine neue Beleuchtung und einen neuen Boden. Die Arbeiten werden zum Zeitpunkt der 1. DHB-Pokalrunde eventuell noch nicht abgeschlossen sein." Der zweite Grund: "Eine Turnierausrichtung ist für uns immer ein kleines Wagnis, weil die Einnahmen geteilt werden und wir Reisekosten zahlen müssen", erklärt Trost. Man stelle sich vor: Neuhausen scheidet am 15. August gegen den BHC aus - tags darauf dürfte die Halle ohne Heimteam deutlich leerer sein, was zu Verlusten bei den Einnahmen führen würde, die auch noch unter den vier Teams geteilt werden.

Weil Neuhausen absagt, wären die beiden teilnehmenden Drittligisten mit der Ausrichtung an der Reihe, doch Hüttenberg sagte bereits ab und die HSG Rodgau Nieder-Roden hätte sich das Turnier zwar vorstellen können, hat aber eine zu kleine Halle. So ist dann doch der Erstligist an der Reihe, und der BHC wird die Rolle als Ausrichter der ersten Pokalrunde übernehmen - in der Klingenhalle, wie Geschäftsführer Jörg Föste nach einem Gespräch mit seinem Hüttenberger Pendant Lothar Weber unserer Redaktion bestätigt. Und weiter: "Wir hätten eh am 11. August ein Vierer-Turnier ausrichten wollen. Das wird nun gecancelt, was auch angenehmer ist, weil das Pokalturnier am Wochenende stattfindet. Ob sich das rechnet, müssen wir abwarten", sagt Föste. Bei den Eintrittspreisen will der BHC die Minimalvorgaben der Liga umsetzen: 20 Euro für Vollzahler und 15 Euro ermäßigt, jeweils für Zuschauer, die das ganze Wochenende bleiben.

Neuhausens Geschäftsführer Trost meint mit Blick auf die Pokalreform: "Die Ausrichtung ist für die Kleinen, etwa Drittligisten oder Regionalligisten, noch schwerer, dadurch, dass immer ein Erstligist dabei ist. Vielleicht sind Erstligisten für solche Turnierformen anders aufgestellt." Doch auch der Ausrichter-Wechsel ist nicht ganz Ohne: "Wenn wir zum BHC fahren, fahren wir ein wenig ins Blaue hinein", sagt Trost. "Natürlich fahren wir dahin, um zu gewinnen, aber wir müssen auch so realistisch sein, dass wir gegen einen Erstligisten normalerweise nicht bestehen. Ich muss aber trotzdem ins Blaue hinein ein Hotel buchen", erklärt Trost mit Blick auf den Fall, dass Neuhausen den BHC schlägt und am nächsten Tag gegen den Sieger der zweiten Partie antreten müsste - bei einer Anfahrt von rund 500 Kilometern ist eine Übernachtung die einzige Option.

(trd)
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