Bergischer Hc BHC verpasst auswärts die Sensation

Solingen · Der Tabellenzwölfte der Handball-Bundesliga muss sich dem -zweiten mit 24:30 beugen, präsentiert sich aber stark.

 Viktor Szilágyi (am Ball) erzielte vier der ersten fünf BHC-Tore gegen die Rhein-Neackar Löwen.

Viktor Szilágyi (am Ball) erzielte vier der ersten fünf BHC-Tore gegen die Rhein-Neackar Löwen.

Foto: Özcan Schulz

Selbst ein absoluter Sahnetag würde dem Bergischen HC wahrscheinlich nicht reichen, um in der Handball-Bundesliga bei den Rhein-Neckar Löwen zu gewinnen, hatte BHC-Trainer Sebastian Hinze vor der Partie in Mannheim gesagt. Doch sein Team machte in der SAP-Arena von Beginn an klar, dass es durchaus Chancen sah, den 24:23-Hinspielerfolg zu wiederholen. Und lange sah das gut aus, doch am Ende mussten sich die Gäste mit 24:30 (13:12) geschlagen geben.

Gestützt auf eine aggressive, offensive Abwehr und einen bärenstarken Mario Huhnstock dahinter im Tor verlangte der Tabellenzwölfte dem -zweiten alles ab. Vorne zeigte BHC-Kapitän Viktor Szilágyi, dass er die Strapazen der Weltmeisterschaft in Katar bestens überwunden hat - der Österreicher erzielte vier der ersten fünf Treffer der Gäste in den ersten zwölf Minuten. Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen, der seinen Vertrag in Mannheim gerade verlängert hat, reagierte, und stellte Szilágyi Nationallinksaußen Uwe Gensheimer auf die Füße. Es brachte wenig, denn auch aus der Sonderbewachung strukturierte der BHC-Kapitän das Spiel und sorgte so dafür, dass seine Mitspieler trafen.

Das alleine hätte sicher noch nicht gereicht, um die Hausherren so lange in Verlegenheit zu bringen, doch da war ja noch Huhnstock, der mehr und mehr über sich hinauswuchs: Der Torwart, der den an der Schulter verletzten Isländer Björgvin Gustavsson fast alleine ersetzen musste - David Ferne kam nur bei einem Siebenmeter und bei einer Zeitstrafe, die sich Huhnstock wie Niklas Landin auf der Gegenseite wegen Meckerns eingefangen hatte, ins Tor -, zeigte allein in der ersten Halbzeit elf Paraden. Unter anderem entschärfte er zwei Gegenstöße von Gensheimer, der gerade zum vierten Mal in Folge zu Deutschlands Handballer des Jahres gewählt worden war. So blieb der BHC nicht nur im Spiel, sondern übernahm auch verdient die Führung. Kurz vor der Pause bot sich Arnor Gunnarsson die Möglichkeit, per Siebenmeter auf 14:11 zu erhöhen, doch der Isländer scheiterte mit seinem dritten Versuch an Landin. Da auf der Gegenseite Nationalrechtsaußen Patrick Groetzki noch traf, ging es nur mit einer Ein-Tore-Führung für die Gäste in die Halbzeit.

Dennoch waren die Bergischen Löwen bei denen von Rhein und Neckar ihrem ersten Auswärtssieg in dieser Saison ganz nah. Doch nach der Pause erhöhten die Hausherren Tempo und Druck und drehten so direkt nach Wiederbeginn die Partie. Zwar blieben die Gäste weiter unangenehm und stets dran, doch auf Dauer machte sich die individuelle Qualität des Tabellenzweiten mehr und mehr bemerkbar. Zudem zwangen die Rhein-Neckar Löwen den BHC nun immer öfter zu Fehlern, die sie nun auch eiskalt nutzten. Da die Bergischen ihrerseits in der Deckung mit dem temporeichen Spiel der Gastgeber stärker Probleme bekamen, mehrten sich auch die Zeitstrafen, was es den Gästen zusätzlich erschwerte, den Rückstand aufzuholen. Bemerkenswert aber, wie der BHC in Unterzahl durch einen Doppelschlag von Alexander Oelze und Szilágyi zwölf Minuten vor dem Ende noch von 20:24 auf 22:24 herankam, was Jacobsen zu einer Auszeit nötigte. Diese brachte dem Löwen-Trainer den gewünschten Erfolg, Gensheimer verwandelte seinen fünften Siebenmeter und Stefan Sigurmannsson stellte den Vier-Tore-Abstand wieder her. Das brachten die Hausherren dann über die Zeit.

(ame)
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