Bergischer Hc BHC verpflichtet Abwehr-Ass Ace Jonovski

Solingen · Der 34-jährige Mazedonier wechselt aus Spanien für zwei Jahre ins Bergische. Morgen (15 Uhr) steht das letzte Heimspiel der Saison an.

 Hiergeblieben: Ace Jonovski (rechts) macht im Champions-League-Duell zwischen Paris St. Germain und Metalurg Skopje Robert Gunnarsson zu.

Hiergeblieben: Ace Jonovski (rechts) macht im Champions-League-Duell zwischen Paris St. Germain und Metalurg Skopje Robert Gunnarsson zu.

Foto: Imago

Die positive Entwicklung, die der Bergische HC genommen hat, lässt sich an mehreren Faktoren messen. Zuvorderst ist natürlich der vorzeitige Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga der Indikator dafür, doch es macht sich auch auf anderen Ebenen bemerkbar, dass beim BHC etwas wächst: Das Interesse von Sponsoren ist da, eine Bergische Arena soll entstehen, und nun sagen auch Spieler dem Klub zu, die er vor einigen Jahren wohl nicht bekommen hätte.

So sieht es Trainer Sebastian Hinze bei Ace Jonovski, der ab der kommenden Saison der Abwehrchef der Bergischen sein wird: "Dass so ein Spieler sich sehr gut auskennt und viel gehört hat über den Bergischen HC, zeigt die positive Entwicklung. Als ich vor zwei Jahren mit Spielern ähnlichen Kalibers gesprochen habe, war der BHC in ihrem Handballsystem noch nicht verankert." In dem Gespräch mit dem mazedonischen Nationalspieler wurde Hinze klar, dass sich der 34-Jährige mit seinem neuen Arbeitgeber bereits intensiv beschäftigt hatte: "Es hat mich gefreut, dass mir ein Spieler unser Abwehrsystem erklärt - wenn auch mit kleinen Fehlern, aber die kriegen wir noch raus", sagt der Trainer grinsend.

 Präsentieren das neue Heimtrikot des Bergischen HC(von links): Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia (links), und Jörg Föste, Geschäftsführer des BHC.

Präsentieren das neue Heimtrikot des Bergischen HC(von links): Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia (links), und Jörg Föste, Geschäftsführer des BHC.

Foto: BHC

Für Jonovski ist das Abwehrsystem der verschleierten 3:3-Deckung, bei der die Spieler erst bei der Auftakthandlung des Gegners von ihrer defensiveren 6:0-Formation nach vorne rücken, jedenfalls nicht neu, auch sein noch derzeitiger Arbeitgeber spielt diese Variante. "Nachdem er viel klassische 6:0 gespielt hat, hat er in La Rioja unser System gespielt. Darüber bin ich sehr froh. Er ist mein absoluter Wunschspieler", sagt Hinze über den Zweimeter-Mann, der nach etlichen Stationen, die ihn unter anderem in die Champions League und den EHF-Pokal führten, derzeit noch beim spanischen Vizemeister unter Vertrag steht. Der verheiratete zweifache Familienvater, der deutsch spricht, wird nun in den kommenden zwei Jahren seine Zelte im Bergischen Land aufschlagen. "Er ist genau der Spieler, den wir gesucht haben", sagt der BHC-Trainer. "Wenn man sich bei Weltklasse-Handballern umhört, werden ihn alle kennen. Und man spielt lieber mit ihm als gegen ihn."

Zwar kann Jonovski auch im linken Rückraum offensiv spielen, seine Hauptaufgabe soll bei den Bergischen aber in der Abwehr liegen. "Nachdem wir Michael Hegemann nicht mehr hatten, hatten wir keinen reinen Abwehrchef mehr", erinnert Hinze und ergänzt: "Maxi Hermann hat das sehr, sehr gut gemacht, aber er will zu Recht mehr Anteile im Angriff. Mit Jonovski haben wir jetzt einen Spieler, der es als seine Aufgabe sieht, die Abwehr zusammenzuhalten. Das ist ein wichtiger Faktor, um uns weiterzuentwickeln." Dabei war die Deckung auch in dieser Saison bereits das große Pfund des BHC. "Wenn alles bei uns funktioniert, können wir sehr vielen Mannschaften Probleme bereiten, aber wenn ein Teil nicht funktioniert, haben wir ein Problem", sagt Hinze. Das soll Jonovski lösen.

Die letzten beiden Saisonspiele bestreitet der BHC aber noch mit dem gewohnten Kader, aus dem weiterhin die Verletzten Alexander Oelze, Milos Dragas, Maximilian Hermann und Mario Huhnstock fehlen, wenn es morgen (15 Uhr, Klingenhalle) im letzten Heimspiel dieser Saison gegen MT Melsungen geht. "Es gibt viele gute Gründe, dass wir eine gute Leistung auf die Platte bringen wollen", meint Hinze. "Melsungen haben wir noch nie geschlagen - das ist doch ein Anreiz, in 2015 ungeschlagen zu bleiben. Das bliebe dann auch eine Zeit lang so - mindestens bis zum ersten Heimspiel gegen Flensburg." Das findet am 29. August in der Wuppertaler Unihalle statt, zum Saisonauftakt reist der BHC eine Woche zuvor zum SC Magdeburg. Zunächst gilt aber die Konzentration Melsungen. "Das ist eine Mannschaft, die internationales Format hat. Sie gehört für mich zu den Top fünf der Liga und ist mit am stabilsten besetzt - so eine Mannschaft ärgert man doch gerne", sagt Hinze und schiebt nach: "Das ist doch eine schöne Aufgabe, sich damit aus einer vollen Klingenhalle zu verabschieden."

Verabschiedet werden danach im Übrigen auch die scheidenden Spieler Huhnstock und Benjamin Meschke. Anschließend können die Fans noch im Foyer und auf dem Vorplatz mit der Mannschaft feiern.

(ame)
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