Bergischer HC BHC zieht wirtschaftlich positive Saisonbilanz

Solingen · Handball-Bundesligist Bergischer HC hat seinen Umsatz in der vergangenen Saison um 11 Prozent gesteigert. Beiratsmitglied Jörg Föste ist stolz auf das Wachstum nach dem Wegfall des einstigen Großsponsors Brose.

Im Rückblick kommt Jörg Föste zu einer eindeutigen Feststellung. "Der Klub hatte Mäzenatenstruktur", sagt das Beiratsmitlied des Bergischen HC über seinen Verein. Gemeint ist die Zeit, in der Brose als Hauptsponsor fungierte und einen großen Teil des Umsatzes ausmachte. Die vergangene Saison war die erste, in der der Handball-Bundesligist komplett auf den einstigen Sponsor verzichten musste. Und die Bilanz fällt prächtig aus. "Der Klub hat es geschafft, sich breiter aufzustellen, und wir können reinen Herzens feststellen, dass der Klub gesund ist."

2 944.000 Euro Umsatzerlöse hat die BHC Marketing GmbH, der wirtschaftliche Träger des Bergischen HC, vom 1. Juli 2015 bis zum 30. Juni 2016 erzielt. Das entspricht elf Prozent mehr als in der Spielzeit 2014/15, in der Brose zum letzten Mal involviert war. Dem BHC ist es demnach nicht nur gelungen, den Wegfalls zu kompensieren, sondern sich weiter zu steigern. Besonders positiv ins Gewicht fiel dabei der Einzug ins Final Four des Pokals und das Heimspiel in der Lanxess Arena gegen den THW Kiel (13.380 Zuschauer). 232.500 Euro entfallen nur auf diese beiden Veranstaltungen.

Um die Entwicklung des Vereins zu verdeutlichen, nennt Jörg Föste eine Zahl aus der Saison 2011/12. Damals beliefen sich die Umsatzerlöse ohne den Löwenanteil von Brose auf 905 000 Euro. Diese Zahl hat der Klub binnen vier Jahren also mehr als verdreifacht. "Wenn wir ein Attribut nennen wollen, würden wir von einem organischen Wachstum sprechen", sagt das Beiratsmitlied stolz. "Es gilt nun, aus einem gesunden Klub einen kerngesunden zu machen."

Dabei spielt auch die weitere Verbesserung der Zuschauerzahlen eine Rolle. Aufgrund der Partie in der Lanxess-Arena wurde der Schnitt von 2870 (2014/15) auf 3230 Zuschauer gesteigert. Vom Schnitt in der Handball-Bundesliga (4934) ist der BHC immer noch weit entfernt - was freilich auch an der Hallensituation liegt. Der Heimspielauftakt gegen den VfL Gummersbach findet in der Kölner Lanxess Arena statt, auch weitere Partien könnten dort ausgetragen werden. "Das liegt nicht nur an uns. Gewissheit darüber, wo wir wann gegen wen spielen, werden wir nach der Bundesliga-Termintagung haben", stellt Föste klar. Auch Geschäftsführer Philipp Tychy ist mit der Entwicklung hochzufrieden: "Der eingeschlagene Weg ist richtig. Wir sind breiter aufgestellt und sind dabei unser Ziel, zu einem festen Bestandteil der 1. Bundesliga zu werden, zu erreichen. Wir gehen in das vierte Erstliga-Jahr in Folge." Wie das Budget für die kommende Saison aussieht, verrät der Verein noch nicht. Die Zahlen sollen zum Saisonauftakt am 25. August präsentiert werden. Auf einige Änderungen muss sich der Bergische HC in der kommenden Spielzeit aber sicher einstellen. Das ergab die Jahrestagung der Handball-Bundesliga. "Zum ersten Mal wird es eine übergeordnete Medienkampagne zur Bewerbung des Handballsports geben. Das ist aus unserer Sicht ein sehr guter Schritt", sagt Föste. Außerdem haben die Vereine sich für eine Rückkehr der Relegation ausgesprochen. Frühestens zur Saison 2017/18 steigt der Drittletzte der Ersten Liga nicht mehr direkt ab, sondern kann sich in zwei Relegationsspielen gegen den Dritten der Zweiten Liga retten. Keine Mehrheit fand ein Antrag des THW Kiel, der SG Flensburg-Handewitt und des BHC. Sie sprachen sich für die Vergrößerung der einsatzberechtigten Spieler von 14 auf 16 aus. "Die Überbelastung hätte reduziert werden können, aber leider gab es keine Mehrheit", bedauert Föste.

(trd)
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