Bergischer Hc BHC-Zugänge geben Visitenkarte ab

Solingen · Im Testspiel gegen Hamm zeigen sich Tomás Babák und Uros Vilovski.

Frisch geduscht saßen Alexander Hermann und Christian Hoße schon während der zweiten Hälfte des Testspiels ihres Handball-Bundesligisten Bergischer HC gegen den Zweitligisten ASV Hamm/Westfalen auf der Bank. Beide Spieler gaben aber nach der Partie (34:26) Entwarnung: "Eine Prellung", sagte Hermann lakonisch mit Blick auf seinen rechten Oberschenkel, in den er ein Knie seines Gegenspielers bekommen hatte. Und Hoße bestätigte, dass der kleine Finger seiner linken Hand nach einem Sturz "kurz draußen", also ausgekugelt, gewesen sei, aber auch er erstickte mögliche Sorgen im Keim. Da auch Arnor Gunnarssons Lungenentzündung bereits abklingt, fährt der BHC am Sonntag nahezu in Bestbesetzung ins Trainingslager im niederländischen Volendam, nur Maciej Majdzinski (Kreuzbandriss) wird dort nicht eingreifen können.

Mit dem Test gegen Hamm war Trainer Sebastian Hinze nur bedingt glücklich. "Mit der ersten Halbzeit war ich total unzufrieden", gestand er. "Da hatten wir überhaupt kein Rückzugsverhalten. Dann brauchen wir auch kein Testspiel machen. Wenn wir nur zehn Mal die Chance haben, eine Abwehr zu stellen, wird es gegen eine Mannschaft, die wohl das beste Tempospiel der Zweiten Liga hat, schwer." Auch deswegen war die Führung mit 17:16 zur Pause nur hauchdünn. Die zweite Halbzeit hatte Hinze "viel besser" gefallen.

Taktisch gab es vom BHC einiges zu sehen, von der 5:1-Abwehr stellte der Coach auf eine 6:0-Defensive um, im Angriff ließ er einige Zeit mit sieben Feldspielern - darunter zwei Kreisläufern - und ohne Torwart agieren. Die Regeländerung, dass ein zusätzlicher Feldspieler kein Leibchen mehr tragen muss, wurde so mit Leben gefüllt. Dieses Mittel klappte recht anständig. "Das haben wir gut gemacht", fand Hinze, auch wenn er bemängeln musste, dass "die Wurfqualität heute nicht so da" war. Drei freie Würfe über Außen fanden ebenso wenig den Weg ins Tor wie ein Versuch vom Kreis oder ein Siebenmeter.

Ihre Visitenkarten im weißen Auswärtstrikot gaben die Zugänge Tomás Babák und Uros Vilovski ab. Letzterer hat in puncto Beinarbeit in der Abwehr sicher noch ein wenig Luft nach oben, ist aber im Angriff am Kreis ziemlich effektiv - wenn er die Kugel zugespielt bekommt, ist der 103-Kilo-Mann nur schwer zu verteidigen. "Er ist sehr präsent, auch in der Mannschaft. Zudem aufmerksam, clever und erfahren. Das tut uns gut", meinte Hinze, wusste aber auch: "Er ist noch ein bisschen in der Findungsphase."

Das gilt natürlich auch für Babák, auch wenn der Mittelmann schon sehr gut andeuten konnte, was man von ihm erwarten kann: Er stellt das Spiel breit auf und sorgt mit flinken Beinen und Pässen dafür, dass seine Halben viel Platz haben, wovon auch die Außen profitieren. Zwischenzeitlich agierte er auch auf halblinks und nutzte die Lücken dort konsequent. "Das Angriffsspiel läuft mit Tomás schon flüssig", fand Hinze und ergänzte mit Blick auf den 22-Jährigen: "Er braucht noch ein bisschen Zeit zur Anpassung, aber von dem, was er mitbringt, ist es das, was wir uns vorgestellt haben. Es war eine sehr gute Entscheidung für einen jungen Mann."

(ame)
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