Bergischer HC Bittere Niederlage mit positiven Aspekten

Solingen · Handball-Erstligist Bergischer HC hat viele Dinge richtig gemacht und trotzdem bei der TSV Hannover-Burgdorf in den Schlusssekunden mit 28:29 (15:14) verloren.

 Einen Tag vor dem Auswärtsspiel bei der TSV Hannover-Burgdorf hatte sich Björgvin Gustavsson im Training verletzt. Eine Platzwunde am Kopf musste genäht werden. Trotzdem stand der Keeper von Beginn an zwischen den Pfosten und wehrte unter anderem drei Siebenmeter ab.

Einen Tag vor dem Auswärtsspiel bei der TSV Hannover-Burgdorf hatte sich Björgvin Gustavsson im Training verletzt. Eine Platzwunde am Kopf musste genäht werden. Trotzdem stand der Keeper von Beginn an zwischen den Pfosten und wehrte unter anderem drei Siebenmeter ab.

Foto: Imago

Die letzte Szene des spannenden Handball-Abends wurde intensiv diskutiert. Des Rätsels Lösung allerdings wurde nicht gefunden, wie der Wurf von Csaba Szücs zum 29:28-Endstand hätte verhindert werden können. Alles hatten die Akteure des Bergischen HC in der Abwehr versucht, um in den letzten 23 Sekunden das Remis über die Zeit zu retten. Der Spielfluss der TSV Hannover-Burgdorf wurde konsequent mit Fouls gestoppt. Dass der Ball nach einem Pfiff in den Wurfkreis kullerte und Michael Hegemann einen Gegenspieler absichtlich zufällig mit der Schulter touchierte, brachte den Löwen wertvolle Sekunden. Zeit, um sich im Innenblock aufzubauen und eine Wand vor Torhüter Mario Huhnstock aufzubauen.

"Max Weiß hat vor Szücs gut gestanden. Ich habe keine Ahnung, wie der Ball da durchkommt", sagte Sebastian Hinze. Der Löwen-Coach fand, "dass wir in diesem Moment alles richtig gemacht haben". Das galt für so viele Dinge in dieser Begegnung, in der dem abstiegsbedrohten Aufsteiger mehr gehabt hätte als tröstende Worte vom glücklichen Sieger. "Der BHC hat eine engagierte Leistung gezeigt, wie sie im Abstiegskampf notwendig ist, und hätte dafür einen Punkt verdient", gab Hannovers Geschäftsführer Benjamin Chatton zu.

Sebastian Hinze stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Seinen ersten Worten in der Pressekonferenz schickte er einen tiefen Seufzer vorweg, ehe er zugab, "sich ein bisschen leer zu fühlen". Verdient hatte sich der Bergische HC in der ersten Halbzeit bis auf vier Treffer abgesetzt (24./13:9), weil geduldig auf die Chancen gewartet wurden. "Wir haben immer wieder mit viel Druck den Innenblock gefordert und dabei geschaut, ob dort Juan Andreu da ist oder nicht." Leider sei der Vorsprung noch vor der Halbzeit zu schnell her geschenkt worden.

In dem "Kampfspiel mit immer neuen Herausforderungen", wie Hinze die zweite Hälfte bezeichnete, war es der Bergische HC, der ab der 44. Minute einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher laufen musste. Von Hektik oder überhasteten Einzelaktionen, die die letzten Spiele in ähnlichen Situationen geprägt hatten, war nichts zu sehen. Das Team um die glänzend aufgelegten Viktor Szilágyi (8) und Kristian Nippes (7) blieb jederzeit geduldig und ruhig.

Der Lohn war der 28:28-Ausgleich durch Alexander Oelze und ein Ballgewinn knapp 80 Sekunden vor Schluss, der die Chance auf den zweiten doppelten Punktgewinn der Rückrunde eröffnete. Selbst unter der Gefahr des Zeitspiels suchten die Löwen mit einer gelungenen Kombination den freien Mann, der in Person von Jan Artmann auf Linksaußen gefunden wurde. Bei der Millimeter-Entscheidung Siebenmeter oder Stürmerfoul entschieden sich die Schiedsrichter 35 Sekunden vor Ende für Letzteres.

Bei aller Enttäuschung über die Last-Minute-Niederlage nimmt Sebastian Hinze etwas Positives mit: "Auch wenn es bitter klingt: Auf diese Leistung können wir in jedem Fall aufbauen".

(RP)
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