Bergischer Hc Der BHC fährt mit freiem Kopf nach Kiel

Solingen · Beim Rekordmeister haben die Bergischen noch nie gewonnen, aber sie sind vor der Partie morgen Abend durchaus selbstbewusst.

 Für Alexander Oelze (mitte, hier gegen Flensburgs Tobias Karlsson) ist die Partie des BHC in Kiel eine der schönsten Auswärtsfahrten.

Für Alexander Oelze (mitte, hier gegen Flensburgs Tobias Karlsson) ist die Partie des BHC in Kiel eine der schönsten Auswärtsfahrten.

Foto: Stephan Köhlen (Archiv)

Vier Minuspunkte nach sieben Spielen in der Handball-Bundesliga sind nicht der Anspruch des THW Kiel. Vier Pluspunkte nach ebenso vielen Spielen stellen dagegen den Bergischen HC durchaus zufrieden. "Das war eine enorme Leistung", sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze mit Blick auf die "erste Saisonphase" und ergänzt: "Es waren nicht nur zwei, drei Spiele, wo wir mehrere Ausfälle hatten, sondern ein langer Zeitraum, wo eine hohe physische und psychische Belastung auf jedem Einzelnen war. Das ist nicht einfach. Vier Punkte sind von daher in Ordnung." Eingesammelt wurden sie bei den Siegen über den ThSV Eisenach und den TuS Nettelstedt-Lübbecke. Hinze: "Diese zwei Spiele waren enorm wichtig, und wir haben sie gepackt. Wir können jetzt in Ruhe arbeiten, weil wir diese vier Punkte haben."

Und nach zehn spielfreien Tagen sind die Bergischen vor der Partie morgen (20.15 Uhr) in Kiel auch ausgeruht. "Nach Nettelstedt hatten wir zwei Tage frei", berichtet Spielmacher Alexander Oelze. "Das tat auf jeden Fall gut. Dann haben wir intensiv trainiert und hatten Teambuilding - das war gut, um mal durchzuschnaufen." Um das Wir-Gefühl zu stärken, ging es zum Klettern in die Wupper-Wände. "Das war eine super Abwechslung, es hatte aber auch einen Trainingseffekt, weil es auch anstrengend ist, sich an den Wänden hochzubewegen. Wir haben uns gegenseitig gesichert. Es war eine super Erfahrung", erklärt Oelze. "Viel wichtiger, als den Körper wieder frisch zu bekommen, war der Kopf", meint Hinze.

Nachdem das gelungen ist, hofft er auf einen Coup in Kiel: "Wir wittern immer eine kleine, kleine Chance - dass die in Kiel sehr klein ist, steht außer Frage. Wir können aber mit einer optimalen Vorbereitung und einem Plan dafür sorgen, dass sie vielleicht von Minute zu Minute größer wird, um eventuell für eine Überraschung zu sorgen." Hinze weiß zwar: "Es ist ein einfaches Spiel für uns, weil es eines der schwersten Auswärtsspiele in einer der schönsten Arenen ist", er betont aber auch: "Wir wollen mit dem freien Kopf alles reinwerfen und dann schauen, was am Ende dabei rauskommt. Unser Anspruch ist schon, dahinzufahren und zu sagen, wir machen jetzt ein perfektes Spiel - und dann gucken wir, was der Gegner macht."

Und der steht vor einer schweren Saison. "Ich habe schon das Gefühl, dass sie verwundbar sind", meint Hinze über die Kieler, die inklusive Champions League bereits drei Mal verloren haben. Der BHC-Coach mag aber nicht in das Gerede von einer Krise beim THW einstimmen: "Wenn ein Riese wankt, ist er immer noch ein ziemlich großer Typ", findet Hinze lachend - und schiebt ernst nach: "Wir sind aber auch keine Zwerge." Und weiter: "Wichtig ist, dass wir in unser Spiel kommen. Decken und Tempo gehen, mit Leidenschaft und Emotion. Dann sind wir schwer zu schlagen. Es ist in Kiel eine schöne Aufgabe, das mal 60 Minuten durchzuziehen."

Das Rückspiel heißt beim BHC "Christmas Fight": Die Partie findet am 27. Dezember in der Kölner Lanxess-Arena statt und ist bereits jetzt das Rekordspiel für die Bergischen. Denn mit den nun 7126 verkauften Tickets ist der bisherige Zuschauerrekord (7060) aus dem Spiel gegen Gummersbach im Oktober 2014 an selber Stelle geknackt. Nun wird der Oberrang geöffnet. Info: www.bhc06.de/tickets/vorverkaufsstellen

(ame)
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