Bergischer HC Ein Ansprechpartner mit Erfahrung

Solingen · Marco Stange kümmert sich seit Saisonbeginn um das Torwarttraining beim Bergischen HC. Immer kann der ehemalige Handball-Profi allerdings nicht dabei sein. Schließlich ist er begehrt und gleichzeitig beim ThSV Eisenach tätig.

 Marco Stange, hier beim Abschiedsspiel von Florian Kehrmann, kümmert sich seit Saisonbeginn um die Torhüter des Bergischen HC.

Marco Stange, hier beim Abschiedsspiel von Florian Kehrmann, kümmert sich seit Saisonbeginn um die Torhüter des Bergischen HC.

Foto: imago

Ein Torhüter spielt im normalen Mannschaftstraining oft nur eine Nebenrolle. "Das ist auch klar", sagt Marco Stange. "Weil die Trainer vornehmlich taktisch orientierte Dinge machen, bei denen es darum geht, die Mannschaft nach vorne zu bringen." Der 39-Jährige kümmert sich exklusiv um die einsame Position zwischen den Pfosten. Beim Bergischen HC hat er die Position des Torwarttrainers von Chrischa Hannawald übernommen, der sich am Ende der vergangenen Saison mit Handball-Bundesligisten überworfen hatte.

Erste Erfolge kann Marco Stange bereits verzeichnen. In Berlin und gegen den SC Magdeburg zeigte Björgvin Gustavsson starke Leistungen. "Wobei es im Torwarttraining nicht so ist, dass wir am Dienstag etwas vorbereiten, was dann am Samstag im Spiel funktionieren soll", erläutert der ehemalige Profi. "Es geht viel mehr um Nachhaltigkeit. Die Keeper müssen sich auf dem Feld gut fühlen und langfristig die Bälle halten, die der Coach von ihnen erwartet." Vereinfacht gesprochen heißt das, dass ein Torhüter bei einem defensiven Deckungssystem seiner Mannschaft stark bei gegnerischen Rückraumwürfen sein muss. Bei einer eher offensiv ausgerichteten Abwehr sollte die Stärke im Spiel Eins-gegen-Eins gefördert werden. Genau darum geht es BHC-Coach Sebastian Hinze vorrangig: "Da wir recht offensiv decken, kommt es besonders auf die Würfe von Außen an".

Für die BHC-Schlussleute, Björgvin Gustavsson und Mario Huhnstock, ist es außerdem immens wichtig, einen erfahrenen Ansprechpartner zu haben. "Manche benötigen etwas mehr, manche etwas weniger Informationen", sagt Stange. Björgvin Gustavsson ist bislang hochzufrieden: "Marco bringt eine Menge frischen Wind hinein. Ein Torwarttrainer - gerade ein so erfahrener - hilft mir sehr viel." Vor allem in Bezug auf seine Explosivität habe der Torwarttrainer ihm in den vergangenen Wochen sehr viel weitergebracht.

Marco Stange reist alle zwei Wochen für jeweils zwei Tage aus seiner Heimat in Lemgo ins Bergische Land, um die Torhüter sinnvoll zu beschäftigen. "Es hätte gar keinen großen Vorteil, im täglichen Trainingsbetrieb dabei zu sein", erklärt der gebürtige Magdeburger. "Aber natürlich gebe ich den Jungs Übungen an die Hand, die sie dann selbstständig durchführen." Stange hat alle Hände voll zu tun. Wenn er nicht mit den BHC-Goalies arbeitet, ist er bei Zweitligist ThSV Eisenach oder beim Landesstützpunkt in Bünde tätig, wo er sich um den Nachwuchs kümmert. "Das füllt mich gut aus", sagt Stange, der im Mai seine A-Lizenz erworben hat.

Als Trainer in der Hauptverantwortung möchte er aber vorerst nicht arbeiten. "Schuster bleib' bei deinen Leisten", meint Stange. "Es macht mir richtig Spaß, mit den Jungs zu arbeiten, und ich spüre auch die Motivation, mit der die Torhüter bei der Arbeit sind." Doch im Gegensatz zum Tagesgeschäft sei es als Torwarttrainer nicht ganz so entscheidend, ob das Team die zwei Punkte holt oder nicht. "Über die Leistung werden wir irgendwann natürlich reflektieren", sagt der Lipperländer. "Dabei ist vor allem das Feedback von Sebastian Hinze und den Torhütern entscheidend.

(trd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort