Bergischer HC Ein hitziges Duell zum Abschuss

Solingen · Das letzte Heimspiel dieser Saison der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC gegen MT Melsungen unglücklich mit 28:29 (16:14) verloren. Es war eine hitzige Partie, die eigentlich keinen Sieger verdient hatte.

In der mit 2483 Zuschauern gut gefüllten Klingenhalle erwischten die Hausherren einen super Start und führten schnell mit 4:1. Die Gäste, die BHC-Trainer Sebastian Hinze personell unter den Top fünf der Liga ansiedelt, kamen durch individuelle Klasse aber nach rund elf Minuten zum 5:5-Ausgleich. Dabei hätte der BHC in dieser Phase durchaus noch führen können, doch Fehler im Angriff brachten Melsungen, das im Positionsspiel nur wenig gegen die aggressive Abwehr der Hausherren zustande brachte, wieder ins Spiel.

Der BHC ließ sich davon aber nicht beirren und drehte — gestützt auf seine aufopferungsvolle Deckungsarbeit — wieder auf. So führten die Bergischen zur Pause wieder mit zwei Toren.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Kreisläufer Moritz Preuss, der den offensiv glücklosen Max Weiß im Angriff abgelöst hatte, umgehend auf 17:14, Arnor Gunnarsson stellte mit seinem zweiten verwandelten Siebenmeter im Anschluss gar auf 18:14. Doch nicht einmal fünf Minuten später hatte Melsungen wieder ausgeglichen, weil dem BHC im Abschluss plötzlich Glück und ein klein bisschen Konsequenz fehlten.

Es ist aber ein weiterer Beleg für die starke Entwicklung der Bergischen in dieser Saison, dass sie sich davon keineswegs irritieren ließen. Im Hinspiel hatten sie noch eine 28:40-Klatsche kassiert, diesmal bestimmten sie das Spiel — und hatten Freude daran. So war der Kempa-Treffer von Jan Artmann nach Zuspiel von Fabian Gutbrod in der 40. Minute zum 21:20 ein Ausdruck purer Spielfreude, die Fans riss es von den Sitzen.

Wenig später bekundeten sie indes ihren Unmut, Auslöser waren die Müller-Brüder Philipp und Michael in Diensten von Melsungen, die hinten doch arg hart zu Werke gingen, mitunter deutlich über die Grenzen des Erlaubten hinaus. So wurde Michael Müller nach einer Attacke gegen Viktor Szilágyi durchgehend bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Die Hektik, die die Müller-Brüder so ins Spiel gebracht hatten, wirkten sich ein wenig auf das Spiel der BHC aus, Melsungen ging in Führung. Doch die Hausherren fanden sich kurz darauf wieder, vor allem dank Gutbrod, der einen richtig guten Tag erwischt hatte und reihenweise aus dem Rückraum traf. Das hatte natürlich auch Müller erkannt, der Gutbrod rund zehn Minuten vor dem Ende übel im Wurf checkte und damit sogar ungestraft davonkommen durfte.

Auf der Gegenseite wurde wenig später Weiß von Momir Rnic unglücklich am rechten Auge getroffen, der Abwehrchef musste in der Kabine genäht werden. Das alles heizte die Stimmung in der Klingenhalle noch weiter auf, Klatschpappen flogen auf das Spielfeld. Und im nächsten BHC-Angriff verletzte sich auch noch Szilágyi am linken Fuß — umso bemerkenswerter, dass der BHC auf 26:24 davonzog. Allerdings gingen die Gäste auch wieder mit 27:26 in Führung, so dass es eng bis zum Schluss blieb.

Kristian Nippes erzielte das 27:27 zweieinhalb Minuten vor dem Ende, Rnic besorgte die erneute Führung für Melsungen. Gutbrod glich mit seinem siebten Treffer aus, Melsungen blieben noch 32 Sekunden für den letzten Angriff. Trainer Michael Roth nahm eine Auszeit, dann seinen Torwart heraus und das fruchtete — Nenad Vuckovic erzielte den Melsunger Siegtreffer zwei Sekunden vor Schluss,

(ame)
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